Gegenüber der Deutschen Presseagentur dpa sagte Wissing, dass das Deutschlandticket ein Digitalisierungskonzept für den ÖPNV sei, da es die Grundlage für mehr Digitalisierung bilde. "Darauf müssen die Länder und Verkehrsverbünde aufbauen“, so der Minister. Nach wie vor gäbe es aber Züge, die halb leer durch die Gegend führen. Auf der anderen Seite seien Züge übervoll. Hinzu komme die teilweise geringe Taktung, welche viele ÖPNV-Nutzer frustriere.
Wissing fordert einen „Kundenansturm“ auf den ÖPNV. Es gehe darum, möglichst viele Menschen von Bus und Bahn zu überzeugen. Je mehr Menschen das Deutschlandticket und den ÖPNV insgesamt nutzten, umso attraktiver könne der Preis auch in Zukunft sein. Die Länder hätten deshalb die Aufgabe, den ÖPNV für die Kunden attraktiver zu machen. Das Angebot sei stärker auf die Nutzer auszurichten, vorhandene Kapazitäten seien bestmöglich einzusetzen. „Dafür brauchen wir Daten“, sagt Wissing. Ob die Digitalisierung der Datensammlung vorausgehen muss, um den ÖPNV für die Kunden verbessern zu können oder ob Verbesserungen im ÖPNV dem „Kundenansturm“ vorausgehen müssen, damit es überhaupt genug Menschen gibt, die Daten im ÖPNV verursachen, verrät der Minister nicht. In Sachen „genug“ ist immer Luft nach oben.
Derzeit kostet das Deutschlandticket noch immer seine traditionellen 49 Euro. Da auf die infolge der Änderung des Regionalisierungsgesetzes die in 2023 zur Finanzierung bereitgestellten Mittel auch 2024 noch zurückgegriffen werden kann, ist das Deutschlandticket bislang nicht teurer geworden. Für 2025 haben die Verkehrsminister der Länder allerdings eine Preiserhöhung angekündigt. Wie sich das auf die Ausbeute an Daten zur Verbesserung des ÖPNV auswirkt, wird sich zeigen.