Eine erste Version des Webportals wurde am Mittwoch (07. Oktober 2020) verschiedenen Fachverbänden, darunter auch der RDA Internationaler Touristikverband und der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO), präsentiert.

Während bisher die jeweiligen Verkehrsunternehmen an jede Person, die aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreiste, eine analoge Aussteigekarte ausgegeben, wieder einsammeln und gebündelt an das jeweilige Gesundheitsamt weiterleiten mussten, soll die digitale Version diesen Prozess künftig deutlich vereinfachen.

Ab dem 15. Oktober 2020 werden die entsprechenden Daten, wie Personenstammdaten und Reisedaten sowie die Daten von Mitreisenden, über ein Onlineformular erfasst. Nach Angaben des RDA werden Gesundheitsdaten dabei nicht erfasst, „da die erhobenen Daten nur zur Überwachung von Quarantänemaßnahmen durch die Gesundheitsämter und nicht zur Kontaktnachverfolgung eingesetzt werden sollen.“

Die Fahrgäste erhalten nach dem Ausfüllen und Abschicken als Bestätigung einen Nachweis, der im Falle einer Kontrolle, ausgedruckt oder über ein mobiles Endgerät, vorgelegt werden kann. Gleichzeitig wird der Reisende mit Absenden des Online-Formulars über eventuelle Quarantänepflichten bzw. weitere Vorkehrungen informiert.

Wie der BDO informiert, sollen die analogen Aussteigekarten weiterhin als „Backup-Lösung“ dienen, sodass Reisende, die nicht über ein entsprechendes mobiles Endgerät verfügen, diese nutzen können. Demnach werde auch an einer Lösung für Reiseveranstalter gearbeitet, mit der die Daten der Reisegäste, nach vorheriger Zustimmung, als Serviceleistung an das Internetportal weitergegeben werden dürfen.

„Aus Sicht des RDA ist es wichtig, dass die Bus- und Gruppenreiseveranstalter die geforderten Stamm- und Reisedaten aus ihren Veranstaltersystemen digital an die Behörden übertragen können. Es darf in diesen schweren Zeiten nicht auch noch zu weiteren formalistischen Hürden für unsere Reisegäste kommen, die mit zusätzlichen programmtechnischen Mitteln vermieden werden könnten. Der RDA wird den Fachdialog mit dem BMI fortführen, um praktikable Lösungen zu erarbeiten“, erklärte RDA-Präsident Benedikt Esser.