Beim gestrigen Diesel-Gipfel in Berlin einigten sich Vertreter von Politik und Autohersteller auf einen Minimalkonsens: bis Ende 2018 soll die Motor-Software ihrer Autos verbessert werden. „Wer angesichts des Dieselskandals nur an Motoren denkt, denkt viel zu kurz“, so der Präsident des Deutschen Digitalverbandes Bitkom Achim Berg.

In einem Statement zum gestrigen Diesel-Gipfel in Berlin fordert Berg die Politik zu einem Umdenken auf.

„Wer die Schadstoffbelastung in unseren Innenstädten reduzieren und damit die Gesundheitsbelastung verringern will, muss den automobilen Individualverkehr reduzieren.“ Aus Sicht des  Vertreters des Digitalverbandes Deutschland heißt das vor allem, dass die Digitalisierung vorangetrieben werden muss. Sie leiste, so Berg, „einen ganz entscheidenden Beitrag. Durch intelligente Verkehrssteuerung kann der Verkehr optimal gelenkt sowie Stau reduziert und verhindert werden.“  Die Technologie dafür, so der Bitkom-Präsident, sei längst verfügbar. Es fehle bisher die Möglichkeit, die vorhandenen Daten zur Steuerung der Verkehrsströme oder zur Verbesserung der Parkplatzsituation zu nutzen. Berg plädiert für eine Freigabe der vorhandenen Daten seitens der Kommunen und ÖPNV-Anbieter, um sie für eine nachhaltige Mobilität zu nutzen.

Mit einem vergleichsweise geringen Aufwand könnten, so Berg, „die  Verkehrs- und Schadstoffbelastung in den Städten deutlich reduziert werden.“ Dass dies möglich sei zeige das Beispiel Stockholm. Dort habe man mit Hilfe von anonymisierten Datenanalysen von Verkehrsteilnehmern, die Fahrzeit um bis zu 50 Prozent und die Schadstoff-Emissionen um 20 Prozent reduzieren können. Laut Berg müssen man „an dieser Stelle unbedingt ansetzen. Wir dürfen nicht den Fehler machen, einfach nur Autos etwas sauberer zu machen – wir müssen damit anfangen, Mobilität völlig neu zu denken, und zwar vernetzt und digital.“