Für den entsprechenden Gesetzentwurf stimmten nach Angaben in verschiedenen Medien die Fraktionen der Regierungskoalition von Union und SPD. Der Spiegel berichtet, dass ab 2027 der Preis des Deutschlandtickets an eine Art „Inflationsfaktor“ gekoppelt werden soll. Damit ist zu erwarten, dass das Ticket für die Nutzer in den kommenden Jahren noch teurer wird, denn in die Preisgestaltung wird auch die Entwicklung der Lohn- und Energiekosten einfließen. Auch die Trassenpreise zur Nutzung des Schienennetzes sollen berücksichtigt werden. Geplant sei außerdem ein „Dämpfungsfaktor“ – dieser soll sicherstellen, dass das Ticket trotz allem einen „attraktiven“ Preis behält.

Obwohl aktuell etwa 14 Millionen Menschen das Deutschlandticket nutzen, stellt es für die meisten ÖPNV-Unternehmen und regionalen Verkehrsverbünde ein Verlustgeschäft dar. Ob die Mindereinnahmen bis 2030 aufgefangen werden können, steht in den Sternen. Laut Tagesschau sprechen die Verbraucherzentralen von einem „gebrochenen Versprechen“ und einer Enttäuschung für die Nutzer – war im Koalitionsvertrag doch die Absicht erklärt worden, den Anteil der Nutzerfinanzierung erst ab 2029 „schrittweise und sozialverträglich“ zu erhöhen. Von einer Preiserhöhung ab 2026 sei hier keine Rede gewesen. Auch von der Allianz Pro Schiene habe es zuletzt geheißen, dass die Preiserhöhung viele Menschen vor den Kopf stoßen werde und steigende Abozahlen somit kaum zu erwarten seien. Es sei schwer vermittelbar, warum der Bund zusätzliche Milliarden für eine Erhöhung der Pendlerpauschale bereitstelle, die Lücke beim Deutschlandticket aber nicht zu schließen bereit sei.