„Trotz aller ökonomischen und geopolitischen Herausforderungen – die Deutschen reisen“, so Norbert Fiebig anlässlich der Eröffnung der ITB. „Urlaub scheint das Letzte, worauf sie verzichten wollen.“ Insgesamt habe nach Erkenntnissen des DRV der Umsatz für die Sommersaison von Mai bis Oktober 2025 im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent zugelegt, die Zahl der Reisenden sei um sechs Prozent gestiegen. Für das gesamte Touristikjahr von November 2024 bis Oktober 2025 gibt der DRV ein Umsatzplus von elf Prozent sowie vier Prozent mehr Reisende an. Außerdem buchten die Deutschen ihren Sommerurlaub immer früher. Früh buchen könne sogar als „das neue Last-Minute“ bezeichnet werden, meint Fiebig.

Dabei hätten die Deutschen schon 2023 so viel wie nie fürs Reisen ausgegeben. Das gehe aus Auswertungen hervor, die das Institut You Gov für den DRV realisiert habe. Für alle vorab gebuchten Reisen seien 83,4 Milliarden Euro ausgegeben worden – 5,6 Prozent mehr als noch 2022. Die höchsten Zuwächse verzeichneten im Sommer 2024 Pauschalreisen in östliche Mittelmeerländer, Kreuzfahrten sowie Fernreisen. Pauschalreisen legten den Angaben zufolge um sechs Prozent zu. Am beliebtesten sei dabei die Türkei mit einem Buchungsumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro. 

Neben anderen klassischen Zielen wie Spanien (ebenfalls rund 1,2 Milliarden Umsatz) und Griechenland (eine Milliarde Umsatz) stehen auch günstigere Ziele wie Tunesien, Bulgarien und Ägypten bei den Deutschen hoch im Kurs. Senkrechtstarter unter den Reisezielen ist dem DRV zufolge Albanien. Das diesjährige ITB-Partnerland verzeichne mit 36 Prozent die höchste Wachstumsrate für den Sommer. Im Vergleich zu anderen Mittelmeerländern sei das Umsatzniveau dennoch eher niedrig.

Grundlage der von You Gov erhobenen Daten sind die Umsätze stationärer Reisebüros und klassischer Reiseportale der Online-Agenturen und Veranstalter. Berücksichtigt werden alle Buchungen bis Ende Januar 2025. Nicht enthalten sind unter anderem Buchungen in Callcentern und über Booking und Airbnb.