Der Bus und Truckhersteller Daimler hat gestern auf seiner Pressekonferenz im Rahmen der IAA Nutzfahrzeuge bekannt gegeben, dass er sich an dem Elektrobus-Start-up Proterra aus den USA beteiligt.

Auch der belgische Busbauer Van Hool arbeitet seit 2017 mit Proterra zusammen. Aus dieser Kooperation entsteht ein Elektroreisebus für den US-Markt, der 2019 seine Markteinführung haben wird, so Van Hool.

Bei elektrischen Nahverkehrsbussen seien die Kalifornier in den Vereinigten Staaten führend, teilte Daimler mit. „Aus der Zusammenarbeit mit Proterra erwarten wir uns zusätzliche Impulse für die Entwicklung von schweren elektrischen Nutzfahrzeugen“, sagte Martin Daum, im Daimler-Vorstand für Lkw und Busse zuständig.

Ein erstes gemeinsames Projekt soll die Elektrifizierung von Schulbussen der bekannten Daimler-US-Marke Thomas Built Buses sein. Fachleute und Konzerne sehen insbesondere im täglichen Lieferverkehr und im Personennahverkehr die Chance, über Elektroantriebe die Schadstoffemissionen von Nutzfahrzeugen zu verringern. Auf der Langstrecke im Schwerlastverkehr seien dagegen Verbrennungsmotoren auf absehbare Zeit weiter erste Wahl, weil die derzeitigen Batterietechnologien in puncto Reichweite noch nicht mit ihnen konkurrieren könnten.

Proterra wurde 2004 gegründet und hat Daimler-Angaben zufolge bisher 675 vollelektrische Busse in den USA und Kanada verkauft. Finanzielle Details zu der Beteiligung nannten die Stuttgarter nicht. Zuletzt hatte Proterra laut der Start-up-Datenbank Crunchbase in einer Finanzierungsrunde im Mai rund 100 Millionen US-Dollar eingesammelt.