Dies geschieht insbesondere vor dem Hintergrund des beginnenden Elektro-Zeitalters im Verkehrssektor, da durch die zunehmende Elektrifizierung des Straßenverkehrs neue Herausforderungen für alle Verkehrsteilnehmer entstehen – etwa verändertes Fahrverhalten und neue Geräuschkulissen.

Offiziell starten soll „Deutschland blickt’s“ 2026. Die Initiative ist auf eine Laufzeit von mehreren Jahren ausgelegt, der Fokus liegt auf einer Sensibilisierung der Öffentlichkeit für „mehr Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht im Straßenverkehr“. Ziel sei, ein neues Miteinander im Verkehr zu fördern und dem als „zunehmend aggressiv“ beschriebenen Verhalten der Verkehrsteilnehmer entgegenzuwirken, heißt es von Seiten des Blicki-Vereins. Die zunehmende Aggressivität von Auto-Nutzern gehe aus einer aktuellen Umfrage des ADAC hervor. Demnach nähmen zwei Drittel der Autofahrer „immer mehr Aggressivität“ im Straßenverkehr wahr. Blicki wolle daher „bewusst ein Zeichen für mehr gegenseitige Achtsamkeit setzen“. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes machten die Relevanz des Engagements deutlich, heißt es. So soll im vergangenen Jahr alle 19 Minuten ein Kind im Straßenverkehr verletzt oder getötet worden sein, was rund 27.260 Kindern unter 15 Jahren entspreche.

 

Nutzfahrzeuge verursachen Probleme

Bussen und Lkw komme als großen und schweren Fahrzeugen beim Thema Verkehrssicherheit eine besondere Bedeutung zu. Im Falle eines Unfalls verursachten sie im Vergleich die oft gravierenderen Folgen. Nutzfahrzeughersteller wie Daimler Buses verfolgten daher die Vision vom unfallfreien Fahren und setzten auf aktive und passive Sicherheitssysteme sowie Trainings und Schulungen für Fahrer. Für „Deutschland blickt’s“ wollen Daimler Buses und Mercedes-Benz Trucks unter anderem Fahrzeuge sowie Vertriebs- und Service-Standorte für Veranstaltungen zur Verfügung stellen. Anlässlich der Projekt-Ankündigung am heutigen Mittwoch in Berlin war Daimler Buses mit seinem bereits im vergangenen Jahr enthüllten Mercedes-Benz Tourismo Safety Coach vor Ort. Das Fahrzeug besitzt zwar einen konventionellen Antrieb, soll in erster Linie aber als Beispiel für die verfügbaren aktiven und passiven Sicherheitssysteme dienen.

Nach eigenen Angaben elektrifiziere Daimler Buses sein Portfolio weit über das reine Fahrzeug hinaus: So wolle das Unternehmen ab 2026 umfassende E-Services für seine elektrisch angetriebenen Busse starten, darunter die Aufbereitung von Batterien bzw. deren Austausch auf die neueste Generation. Ziel der Maßnahmen sei, die wirtschaftliche Nutzung elektrischer Busse auf ein vergleichbares Niveau wie das konventionell angetriebener Fahrzeuge zu heben. Eine konsequente Spezialisierung auf Konzeption und Aufbau von Elektromobilitäts- und H2-Tank-Infrastruktur habe das Unternehmen bereits realisiert.

 

Breite Unterstützung für „Blicki“

„Die Verkehrssicherheit von Kindern und Jugendlichen ist mir ein besonderes Anliegen“, sagte Patrick Schnieder, Bundesminister für Verkehr, anlässlich der Vorstellung der Initiative in Berlin. Um sich sicher im Straßenverkehr bewegen zu können, müssten Kinder von klein auf lernen, den Straßenverkehr aufmerksam wahrzunehmen und zu verstehen. Im Rahmen des Projektes Blicki blickt’s würden sie beispielsweise erfahren was ein „toter Winkel“ sei und welche Gefahrensituationen daraus entstehen können. „Mit diesem und vielen weiteren Präventionsprojekten sensibilisieren wir unsere jungen Verkehrsteilnehmer frühzeitig für die Risiken im Straßenverkehr und bereiten sie so auf eine sichere und eigenständige Mobilität vor“, so der Minister.

Blicki-Botschafterin Hildegard Müller betonte, dass Sicherheit für die deutsche Automobilindustrie oberste Priorität habe. Die Unternehmen und ihre Beschäftigten arbeiteten jeden Tag intensiv daran, Mobilität immer sicherer zu machen, nicht nur für die Fahrzeuginsassen, sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Daneben brauche es im Straßenverkehr aber vor allem gegenseitige Rücksichtnahme. Müller lobte daher besonders, dass Fokus von „Blicki“ auf den Schwächsten Verkehrsteilnehmern liege. „Die Unterstützung ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagte sie.

Daimler Buses CEO Till Oberwörder wies darauf hin, dass Busse für die Gesellschaft unverzichtbar seien. „Verkehrssicherheit hat dabei für uns stets sehr hohe Priorität. Wir sind aus Überzeugung Partner der Initiative und wollen gemeinsam für mehr Rücksicht, Vorsicht und Weitsicht im Straßenverkehr eintreten – auch verstärkt im Kontext der E‑Mobilität.“

 

Über „Blicki“

Seinen Namen hat der Verein „Blicki“ von seinem Maskottchen, einem Känguru. Bundesweit hat die Organisation nach eigenen Angaben und mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums sowie zahlreicher Blicki-Botschafter bereits über 90.000 Kinder fit gemacht für den Straßenverkehr. Die Initiative „Deutschland blickt’s“ startet in Sachsen, Bayern, Hessen, Berlin und Hamburg. Zahlreiche weitere Unterstützer aus Wirtschaft, Sport und Gesellschaft sollen eingebunden werden.