„Ohne Schutzschirm wäre der ÖPNV schon 2020 zusammen gebrochen“, sagte der Geschäftsführer des Verbandes Mitteldeutscher Omnibusunternehmer, Tilman Wagenknecht. „Das gleiche gilt für 2021.“ Auch in den Folgejahren seien weitere staatliche Hilfen für diesen Wirtschaftszweig nötig, der ohnehin „generell ein Finanzierungsproblem“ habe.

Im Verband Mitteldeutscher Omnibusunternehmer sind nach eigenen Angaben etwa 40 Verkehrsunternehmen aus Thüringen und Sachsen-Anhalt organisiert.

Die Branche verzeichnete in den vergangenen Monaten einen teilweise massiven Einbruch bei den Fahrgastzahlen. Noch deutlich schwieriger als für Busunternehmen, die hauptsächlich für den öffentlichen Personennahverkehr fahren, sei die Lage bei Firmen, die ihr Geld vor der Pandemie vor allem mit Busreisen verdienten, sagte Wagenknecht. Für sie sei die Pandemie eine Vollkatastrophe“, sie hätten derzeit gar kein Geschäft.

Wegen der Umsatzausfälle seien Hilfen bei den Fixkosten für die Branche besonders wichtig. Denn ein großes Problem für die Unternehmen sei, dass es sich bei ihren Bussen um hochwertige Technik handle, die auch stehend in einer Garage altere und so an Wert verliere.

Der Verbandschef warnte zudem vor Vorgaben an die Unternehmen, in der Pandemie nur die Hälfte der Plätze zu besetzen. Dann könnte es zu Problemen bei der Beförderung kommen, sagte Wagenknecht. Schon seit Beginn der Pandemie seien solche Vorgaben immer wieder diskutiert worden.

Ein wichtiges wirtschaftliches Standbein für die Unternehmen ist der Schülertransport. Dieser sei zuletzt wieder einigermaßen reibungslos gelaufen, sagte Wagenknecht. Die Mehrzahl der Kinder und Jugendlichen in Thüringen und Sachsen-Anhalt halte sich an die Corona-Maskenpflicht, die für den Schülerverkehr gilt. „Schüler und Kinder generell sind grundsätzlich völlig unproblematisch in der Anpassung an äußere Umstände.“ Akzeptanzprobleme gebe es dagegen hin und wieder bei älteren Fahrgästen oder bei den Eltern von Kindern.