Für zunächst zwei Wochen wird Daimler nach eigenen Angaben den Großteil seiner Produktion sowie die Arbeit in ausgewählten Verwaltungsbereichen in Europa unterbrechen. Dabei will sich der Konzern an den Empfehlungen der internationalen, nationalen und lokalen Behörden orientieren. Betreffen wird die Unterbrechung, die in dieser Woche beginnt, europäische Pkw-, Transporter- und Nutzfahrzeug-Werke des Unternehmens. Weiterhin werden die globalen Lieferketten überprüft, die aktuell nicht in vollem Umfang aufrechterhalten werden können. Je nachdem wie sich die Lage weiter entwickelt, könnten die Maßnahmen auch verlängert werden. Entsprechende Vorkehrungen zum Infektionsschutz der Mitarbeiter sollen überall dort getroffen werden, wo der Betrieb aufrechterhalten werden muss.

Das Unternehmen wolle mit diesen Maßnahmen seinen Beitrag dazu leisten, die Belegschaft zu schützen, Infektionsketten zu unterbrechen und die Ausbreitung der Pandemie einzudämmen. „Gleichzeitig trägt diese Entscheidung dazu bei, Daimler auf eine Phase vorübergehend niedrigerer Nachfrage vorzubereiten und die Finanzkraft des Unternehmens zu sichern“, teilt der Konzern weiter mit.

Derzeit ließen sich die wirtschaftlichen Auswirkungen auf Daimler weder hinreichend ermitteln noch verlässlich beziffern. Die Lage werde aber stetig durch das Daimler-Management beobachtet und man werde, wenn notwendig, weitere Maßnahmen ergreifen. Der Betrieb werde wieder vollständig aufgenommen, sobald sich die Lage entspannt.

MAN Truck & Bus beantragt Kurzarbeit

MAN Truck & Bus wird aufgrund der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus und der damit zusammenhängenden Maßnahmen und Beschlüsse in beinahe allen Ländern Kurzarbeit für seine deutschen Werke beantragen. Für einen Großteil der Beschäftigten an den produzierenden Standorten soll die Regelung ab 23. März 2020 gelten. „Die Gespräche zu den Vereinbarungen zwischen Arbeitgeber, Arbeitnehmervertretern und Behörden dauern an“, informiert das Unternehmen.

Darüber hinaus erwartet MAN aufgrund der unklaren Gesamtsituation und der sich nahezu stündlich ändernden Ereignisse weitere und auch zunehmende Engpässe in den kommenden Tagen – sowohl bei der Belieferung der Produktion als auch bei der Fahrzeug- und Teileauslieferung. „Dies und die Sorge von MAN um das Wohl seiner Mitarbeiter zwingt das Unternehmen dazu, Kurzarbeit für seine deutschen Produktionsstandorte zu beantragen. Mitarbeiter aus den Verwaltungsbereichen, die nicht von Kurzarbeit betroffen sind, sollen bestehende flexible Arbeitszeitregelungen in Anspruch nehmen und wo möglich von zu Hause aus arbeiten“, so MAN Truck & Bus weiter.

Zurückgefahren wird die Produktion auch in den nicht deutschen Werken. So lange es die Gesamtsituation zulässt, werde man aber alles daran setzen, den Betrieb der Vertriebs- und Servicestandorte aufrechtzuerhalten, um die Versorgungsketten sicherzustellen. Um die Gesundheit der Mitarbeiter nicht zu gefährden, habe MAN an allen Standorten alle notwendigen Maßnahmen getroffen.

Die MAN Truck und Bus SE gehört zusammen mit dem schwedischen Lkw-Bauer Scania zum Volkswagen-Konzern und beschäftigt weltweit rund 36.000 Mitarbeiter. Davon arbeiten 9.200 im Stammwerk München, 3.700 im Dieselmotorenwerk Nürnberg, 2.400 im Achsen- und Komponentenwerk Salzgitter, 6.000 bundesweit im Verkauf, 2.300 im Lkw-Werk Steyr (Österreich) und 6.000 in den Stadtbus- und Reisebus-Werken Ankara (Türkei) und Starachowice (Polen).