Wie der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) mitteilt, drohe nach jetzigem Stand eine ineffiziente Umstellung auf saubere Antriebstechnologien im ÖPNV. Da zahlreiche Unternehmen sowie Städte und Gemeinden von den neuen Regelungen überfordert wären, würde dies den eigentlichen Zielen der CVD, dem Klima- und Umweltschutz, im Wege stehen.
Im Vorfeld der Kabinettsbefassung hatte der BDO gemeinsam mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sowie den Bundesländern seine Positionen zum vorliegenden Entwurf abgestimmt. Im nächsten Schritt setzt die private Busbranche darauf, dass durch das Parlament sinnvolle Verbesserungen eingefügt werden.
„Wir bekennen uns als private Busbranche ganz klar zur Umstellung auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge und zum Klimaschutz im Mobilitätssektor insgesamt. Gerade deshalb ist eine möglichst intelligente Umsetzung der Clean Vehicles Directive so wichtig. Leider droht nach jetzigem Stand eine Regelung, die in Hinblick auf die Effizienz zu wünschen übriglässt. Wir plädieren weiter für eine nationale Quote, bei der die Antriebswende zuerst jeweils dort vorgenommen wird, wo dies besonders gut und zeitnah gelingen kann. Im ländlichen Raum fehlen derzeit oftmals noch die benötigten Voraussetzungen für eine Umstellung auf emissionsfreie Antriebe“, erklärt BDO-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. Die CVD dürfe nicht zu einer unnötigen und einseitigen Belastung der Unternehmen im öffentlichen Personenverkehr führen, da diese die eigentlichen Garanten für den Klimaschutz im Verkehrssektor sind.
„Wir brauchen unter anderem einen spürbaren Angebotsausbau sowie Serviceverbesserungen, damit Fahrgäste gewonnen werden können und die Verkehrswende gelingt. Dies muss bei der Umsetzung der Richtlinienvorgaben immer im Blick behalten werden“, fordert Leonard. Mit der CVD werde an den Grundfesten des ÖPNV gerüttelt. Wenn nun in Zukunft tatsächlich bei jedem einzelnen Vergabeverfahren auch für kleinste Verkehre jeweils eine Quote für saubere Fahrzeuge gelten müsste, würde die Gesamtstruktur des ÖPNV in Deutschland ins Wanken geraten.
„Die Umstellung auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge ist mit fundamentalen betrieblichen Veränderungen und massiven Mehrkosten verbunden, die nur ansatzweise durch Förderung ausgeglichen werden. Da wir jeden Euro für die Verkehrswende nur einmal ausgeben können, müssen wir im Interesse von Natur und Mensch möglichst effiziente und kluge Lösungen für die notwendigen Transformationsprozesse finden“, betont die BDO-Hauptgeschäftsführerin weiter.