Das Preisgeld soll für die Arbeit an interreligiöser Begegnung mit Studierenden des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks in Oberammergau verwendet werden. Das Theaterkolleg der Jüdischen Begabtenförderung besteht bereits seit 10 Jahren und findet auch anlässlich der Preisverleihung statt. Charlotte Knobloch, die die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland, wir die Laudatio halten.

Die Jury unter Vorsitz des Herausgebers der Wochenzeitung „Die Zeit“, Josef Joffe, hat Christian Stückl und den Oberammergauer Passionsspielen den Abraham-Geiger-Preis 2020 zuerkannt, weil er diese weg von christlichem Judenhass hin zu einer ausgewogenen Darstellung innerjüdischer Konflikte überarbeitet hat. „Wir denken, dass Sie einer wichtigen Botschaft Gewicht verliehen haben: dass wir in unserem Land gegen Rassismus und Antisemitismus eintreten müssen, um eine pluralistische Gesellschaft zu sichern“, lautet es in der Juryentscheidung.

Der Abraham-Geiger-Preis ist mit 10.000 Euro datiert und erinnert an den großen Denker des liberalen Judentums, Abraham Geiger (1810-1874). Besonders wichtig waren ihm die drei Prinzipien, die Freiheit des Gewissens und des Glaubens, die Freiheit von Forschung und Lehre sowie die Meinungsfreiheit aller Menschen.

Mit dem Preis würdigt das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam Persönlichkeiten, die sich um den Pluralismus verdient gemacht haben und sich für Offenheit, Mut, Tolerant und Gedankenfreiheit einsetzen. Der israelische Schriftsteller Amos Oz, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Prinz Hassan bin Talal von Jordanien, Hans Küng, Karl Kardinal Lehmann, Annette Schavan, Alfred Grosser sowie Emil Fackenheim und Susannah Heschel gehören zu den bisherigen Preisträgern.