Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) halten die Umstellung des gesamten Linienbusverkehrs auf Elektrobetrieb bis zum Jahr 2030 für möglich.

Die BVG-Vorstandschefin Sigrid Nikutta sprach gestern von „einer großen Aufgabe, die aber lösbar sein wird“. Das zeigten die Erfahrungen chinesischer Metropolen mit Elektrobussen.

Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos) und Nikutta hatten Ende Juli die vier Millionenstädte Peking, Hangzhou, Shenzhen und Hongkong besucht, um sich dort über Elektrobusse im öffentlichen Nahverkehr zu informieren. Die rot-rot-grüne Koalition hat in ihrem Mobilitätsgesetz als Ziel festgeschrieben, bis 2030 alle Dieselbusse durch klimaneutrale Fahrzeuge zu ersetzen.

In Shenzen seien inzwischen alle 17.000 Busse elektrisch unterwegs, sagte Günther. Die Umstellung der Flotte sei dort 2009 begonnen worden, die Chinesen seien „sehr zielstrebig und konsequent“ vorgegangen. Nikutta wies allerdings darauf hin, dass die Busse in Shenzhen als Zubringer zur U-Bahn überwiegend kurze Strecken zurücklegten. In Berlin sind bislang fünf Elektrobusse im Einsatz. Die ersten von 30 bestellten E-Bussen mit 150 Kilometer Reichweite pro Batterieladung sollen im März 2019 in Betrieb gehen, sagte Nikutta.

Weitere 15 Gelenkbusse mit E-Antrieb befinden sich gerade in der Ausschreibung. Im Betriebshof in Berlin-Weißensee sollen die E-Busse aufgeladen werden. Die Ladeinfrastruktur wird dort gerade ausgebaut.