Die Rückgabe soll bis Ende 2027 vollzogen sein, der gesamte Busverkehr neu ausgeschrieben werden. Beim Landkreis rechnet man mit massiv steigenden Kosten für den ÖPNV. Im vergangenen Jahr waren im Haushalt 3,6 Millionen Euro veranschlagt worden, ein Betrag, der sich locker verdoppeln könnte. Dabei ist für den Landkreis noch nicht einmal klar, welche Linien erhalten bleiben und welche komplett wegfallen könnten.
Als Tochterunternehmen der Deutschen Bahn habe die RVO das „Problem“, dass sich der eigenwirtschaftliche Betrieb der Linien nicht mehr lohne, berichtet der Münchner Merkur. Zum einen habe sich die Fahrgaststruktur verändert und Personal- und Betriebskosten seien gestiegen. Personalmangel bestehe ohnehin und erschwere die Bedienung der Linien grundsätzlich. Die Linie, die bereits im vergangenen Jahr zurückgegeben worden war – von Bad Tölz nach Holzkirchen – habe nur durch eine Notvergabe weiter betrieben werden können.
Die nun sukzessive bis Ende 2027 anstehenden Ausschreibungen müssen auf gemeinwirtschaftlicher Basis erfolgen. Das bedeutet zum einen, dass der Landkreis festlegt, wo und in welcher Taktung künftig überhaupt Busse entlangfahren. Zum anderen gehen die Einnahmen aus den Ticketverkäufen komplett an den Landkreis. Die Busunternehmen, die die Konzessionen übernehmen, erhalten einen Pauschalbetrag, der sich an den Kilometerpreisen orientiert, die die Unternehmen im Wettbewerb um die ausgeschriebenen Konzessionen anbieten. Die Ausschreibungen finden europaweit statt. Ob und wie viel Gewinn die Unternehmen dabei erzielen können, sei nicht bezifferbar, so eine Sprecherin des Landkreises laut Merkur-Angaben.