„Um nicht durchzudrehen“, so Stigler, hat sie aus der Not eine Tugend gemacht und kurzerhand ein Online-Krisenkochbuch erstellt. „Renates Krisenkochbuch – kochen in Corona-Zeiten“ lautet der Titel ihres Online-Kochbuchs. Renate Stigler ist keine gelernte Köchin. Sie hat 2004 das Busunternehmen Cäsar Bus- und Personenbeförderungs-GmbH mit Sitz in Wien gegründet. Zehn Jahre lang saß sie sogar selbst am Steuer ihrer Busse, bis die immer größer werdende Bürokratie und die persönliche Kundenbetreuung sie ins Büro zurückdrängten. Gemeinsam mit drei kleinen Partnerunternehmen und einem Fuhrpark von insgesamt sechs Bussen bietet der Wiener Busreiseveranstalter Gruppenreisen innerhalb und außerhalb Europas an. „Wir bieten von Transferfahrten bis zur Weltreise alles an“, sagt Stigler.

Mit ihrem Krisenkochbuch – das lustige, kurze Geschichten, schnelle, einfache Rezepte inkl. Alternativen zum Abwandeln/Erweitern sowie bunte Fotos der Gerichte umfasst – möchte sie täglich den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie zum Nachkochen animieren, offenbart sie. Die Rezeptliste reicht vom Frühstück, über Zwischenjause, dem Mittagessen bis zum Abendessen. Die Food-Fotos macht die Hobbyfotografin Renate Stigler übrigens auch selbst.

„Wenn schon die österreichische Gastronomie nicht mehr für das leibliche Wohl der Cäsar-Kunden sorgen kann/darf, muss selbst gekocht werden. Cäsar hat viele Senioren als Kunden, die nun wieder selbst kochen müssen beziehungsweise viele junge Menschen, die das erste Mal kochen“, begründet sie ihre Ambition. Gekocht werden soll bis zum offiziellen Corona-Ende in Österreich. Danach legt sie den Kochlöffel wieder nieder und widmet sich den Busreisen.

Das Bustouristik-Jahr hatte bei Cäsar gut angefangen, doch nachdem Corona-Ausbruch begann der Rückgang der Buchungen. Mit den Ausgehbeschränkungen der österreichischen Regierung kam dann die Stornowelle. Bis Ende Juli seien bisher alle Aufträge komplett storniert worden, berichte Stigler. „Seit Mitte März sind wir zum Nichtstun verdonnert.“ Den Kontakt zu ihren Kunden pflegt sie aber nach wie vor und erachtet dies für sehr wichtig.

Sie hofft, dass alle Busunternehmen diese Krise überstehen. „Denn nur gemeinsam sind wir stark. Und ganz wichtig ist, dass wir uns jetzt gegenseitig Mut zusprechen und aufbauen.“