Bus von Wegis
Das Busunternehmen Wegis aus Bermatingen/Ahausen (Bodenseekreis) hat seinen Vertrag mit dem Fernbusanbieter Flixbus gekündigt.
Wie Firmeninhaber Christian Wegis gegenüber Bus Blickpunkt sagte, sei der Grund dafür gewesen, dass man zu den von Flixbus angebotenen neuen Konditionen auf einer neuen Strecke nicht mehr fahren wollte. Die bisherige Vereinbarung, zu einem festen Kilometerpreis zu fahren, sollte durch das Umsatzverteilungsmodell abgelöst werden. Christian Wegis: „Wir waren denen zu teuer.“
Statt wie bisher zum festen Kilometerpreis nach Freiburg und München zu fahren, sollte der Bus von Wegis nun im Frankfurter Raum eingesetzt werden. Christian Wegis: „Auf der langen Strecke nach Hessen wäre eine Übernachtung für die Busfahrer notwendig geworden. Für uns zu zeit- und auch fahrerintensiv.“
Das Busunternehmen Wegis hat 40 Busse in seinem Fuhrpark (Reise- und Linienbusse). 2014 war man mit einem Reisebus ins Fernliniengeschäft eingestiegen und dabei blieb es auch. „Für uns war das ein kleiner Versuch, wir wollten nicht zu sehr ins Risiko gehen“, sagte Christian Wegis und fügte hinzu. „Ein Wiedereinstieg ist auch denkbar, wenn die Konditionen stimmen.“
Nach den renommierten Busunternehmen Elite (Hamburg), Beer (Parsberg, Oberpfalz) wird damit der Ausstieg eines weiteren Qualitätsanbieters bei Flixbus öffentlich bekannt. Nach Meinung von Branchenkennern gibt es seit dem Zusammenschluss von Flixbus und Meinfernbus ein Überangebot auf vielen Fernbusstrecken. Das drücke auf die Wirtschaftlichkeit. Eine notwendige Konsequenz könnte die Ausdünnung des Angebots sein. Auf dem Prüfstand ob des Rückzugs von Busunternehmen steht offenbar auch das Abrechnungssystem zwischen Flixbus und seinen Buspartnern.
Postbus, Berlin Linienbus (Deutsche Bahn) oder Eurolines mieten im Prinzip die Buspartner mit ihren Bussen zu einem festen Kilometerpreis an. Dieser kann, je nach Streckenlänge, unterschiedlich sein. Er ist jedoch nicht abhängig von der Zahl der beförderten Fahrgäste. Der Busunternehmer kann mit seinen Einnahmen, mit seinem Gewinn planen. Post und Bahn fangen Ertragsschwankungen auf. Das Flixbus-Umsatzverteilungsmodell inkludiert die Auslastungszahlen. Von der Zahl der Fahrgäste hängt mit ab, ob die Linie wirtschaftlich betrieben werden kann oder nicht. In die Kritik geraten ist Flixbus jüngst auch mit seiner Ankündigung, Busse zu vermieten. Das Mietbusgeschäft ist eine wichtige Säule des privaten Omnibusgeschäfts.