Das Busunternehmen betreibt seit 01. Januar die Linien in Schorndorf, Urbach und Plüderhausen. Hier seien insgesamt 37 Busse im Einsatz. Als einen wesentlicher Grund für die finanziellen Schwierigkeiten des Unternehmens Knauss benennt der vorläufige Insolvenzverwalter Grub Brugger, Stuttgarter Anwaltskanzlei, den starken Preiswettbewerb im öffentlichen Personennahverkehr bedingt durch europaweite Ausschreibungen. Zuletzt mussten die Busfirmen Preise akzeptieren, die nicht kostendeckend seien.
Vor Jahren haben die Landkreise die Busverkehre europaweit ausgeschrieben. Bei dem Vergabeverfahren kam das günstigste Angebot zum Zug. Gegen diesen Vorwurf wehrte sich das Landratsamt in Waiblingen und erklärte dem Stuttgarter-Zeitung.de gegenüber: „Aber die Busunternehmen reichen ihr Angebot selbst ein. Und die Bündel wurden in kleinen Happen und schrittweise vergeben, damit der Mittelstand zum Zug kommen konnte.“ Dieses Ziel sei erreicht worden: Der Anteil der mittelständischen Unternehmen, die mit ihren Bussen die Linien abdecken, sei sogar gestiegen. Umso bedauerlicher findet es das Landratsamt in Waiblingen, dass sich im Fall von Knauss „das Unternehmen finanziell verkalkuliert hat.“
Dem Zeitungsbericht zufolge habe der der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) erklärt, dass es in den vergangenen Wochen neben zwei Insolvenzen – Knauss und Rexer aus Calw – auch vermehrt Mitglieder gebe, die sich vom Markt im Linienverkehr verabschieden würden, weil sich das Ganze für sie nicht mehr lohnen würde. „Der ständige Preisdruck ist Gift für die Busunternehmen. Qualität und Zuverlässigkeit, Betriebshöfe vor Ort und schnelle Reaktionszeiten bei verkehrlichen Änderungen müssen zwingend bei der Entscheidung über den Zuschlag eines Bieters einfließen“, sagte Witgar Weber, Geschäftsführer des WBO.