Bei der Online-Tagung des Tourismusbeirats drängte Esser auf den beschleunigten Neustart von Bus- und Gruppenreisen und forderte erhebliche Korrekturen bei der Insolvenzsicherung. Er zeigte erneut auf, wie bereits am 16. Februar auf dem Wirtschaftsgipfel, dass die Belastungen der vorgesehenen Insolvenzsicherung für die überwiegend familiengeführten Traditionsbetriebe der Bus- und Gruppentouristik finanziell und wirtschaftlich untragbar sind.

Esser rief dazu auf, Reiseveranstalter bis zu einem Umsatz von zehn Millionen Euro – statt wie derzeit vorgesehen drei Millionen Euro – von der verpflichtenden Teilnahme am Reisesicherungsfonds freizustellen und umsatzunabhängig auch jedem Reiseveranstalter zu ermöglichen, für seine Risiken nach den gesetzlichen Vorgaben am Versicherungsmarkt eigenständig vorsorgen zu können. Repatriierungsrisiken bei Busreisen seien kaum vorhanden, sagte Esser. Daher sei aus Sicht des RDA die Risikosegmentierung der Bus- und Gruppentouristik innerhalb des Reisesicherungsfonds notwendig. Damit soll auch die Haftung zu Gunsten internationaler Großkonzerne verhindert werden.

Es sei nicht die Aufgabe des familiengeführten Mittelstands für internationale Großkonzerne in Kollektivhaftung zu treten, betonte Esser. Vielmehr sei es Sache der Gesellschafter eines Reiseveranstalters, „das eigene Unternehmen so zu stellen, dass die Risiken wie bisher am Markt eingedeckt werden können“, so der RDA-Präsident weiter. Er mahnte an, die Politik müsse sich den postpandemischen Realitäten der Bus- und Gruppentouristik bewusst werden und alles dafür tun, dass die veränderten Rahmenbedingungen der Insolvenzsicherung nicht zu zusätzlichen Belastungen der Unternehmen führten.

Ein entsprechendes Konzeptpapier will der RDA noch in dieser Woche dem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier vorlegen.