Weil in Deutschland der Erwerb des Führerscheins mit sehr hohen Kosten verbunden ist, hat sich der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) in dieser Angelegenheit an Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gewandt.

WBO-Vorsitzender Klaus Sedelmeier und Geschäftsführer Witgar Weber trugen ihr Anliegen im Juli anlässlich eines Frühstücks in Ludwigsburg, bei dem der Bundesverkehrsminister auf Einladung von Steffen Bilger (MdB) zu Gast war, vor.

Vor allem kamen dabei auch die Hürden beim Erwerb des Busführerscheins zu Sprache, die aus Sicht des Verbandes ein zentrales Problem bei der Gewinnung von zusätzlichen Busfahrern darstellen. „Der Führerschein und die erforderliche Grundqualifikation kosten unverhältnismäßig viel“, erklärte der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier. In Deutschland sei der Busführerschein im Vergleich zu Österreich dreimal so teuer. Für manche Unternehmer, die ihr Fahrpersonal auf eigene Kosten ausbilden, sei das oftmals einfach zu viel.

Dass die zusätzlich neben der Fahrererlaubnis benötigte Grundqualifikations-Prüfung bei einer IHK schriftlich in Deutsch abgelegt werden muss, komme noch erschwerend hinzu. „Für viele Bewerber ist das ein großes Hindernis, das den Fahrermangel weiter verschärft“, betont WBO-Geschäftsführer Dr. Witgar Weber in einem Brief an den Bundesverkehrsminister. Nach EU-Recht dürften Fahrer, so der WBO, die für die entsprechende Qualifikation in einem anderen EU-Staat in ihrer Heimatsprache geprüft wurden, eigentlich in Deutschland arbeiten, ohne dass ihre Deutschkenntnisse eine Rolle spielen.

„Um auch auf Fahrpersonal aus Nicht-EU-Ländern zurückgreifen zu können, halten wir es für geboten, die heutige Praxis im Rahmen der Novellierung des Berufskraftfahrerqualifikationsgesetzes zu ändern“, lautet daher die Botschaft des Verbands an die Bundespolitik in Berlin.