Die Busse sollen zunächst weiterfahren. Löhne und Gehälter der 109 Mitarbeiter seien demnach bis Januar 2019 durch Insolvenzgeld gesichert. Ursache für die Insolvenz sei eine finanzielle Schieflage des Unternehmens aufgrund des harten Wettbewerbs vor allem im Linienverkehr, das habe ein Sprecher der Insolvenzverwaltung dem „Tageblatt“ gegenüber erklärt.

Wie die Tageszeitung weiterhin berichtet, habe das Amtsgericht Limburg am Donnerstag, 22. November, die Anwaltskanzlei Lieser mit in Koblenz mit der Verwaltung des Vermögens der Firmen „Gebr. Schermuly Busunternehmen GmbH & Co KG“ sowie der „Schermuly Verwaltungs GmbH“ beauftragt, zu lesen sei dies in öffentlichen Mitteilungen des Gerichts. Der Sprecher der Kanzlei habe der Tageszeitung gegenüber erklärt, dass eine Fortführung und Sanierung des Betriebs angestrebt würden. Erste Interessenten hätten sich zudem bereits gemeldet. Rechtsanwalt Jens Lieser habe sich hinsichtlich einer Sanierung und Fortführung zuversichtlich gezeigt. Zurzeit verschaffe sich die Kanzlei ein umfassendes Bild über die wirtschaftliche Lage vor Ort, um Lösungen zu finden. In den nächsten Wochen seien Gespräche mit Gläubigern, Banken und potenziellen Investoren geplant. Ziel sei es, bis Anfang Februar 2019 eine Zukunftslösung für Schermuly zu finden.

Schermuly bedient mehrere Buslinien im Landkreis Limburg-Weilburg sowie in Herborn, im Westerwald und in Montabaur (Rheinland-Pfalz). Das Unternehmen wurde von den Brüdern Wilhelm, Theodor und Ferdinand Schermuly 1918 nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in Mengerskirchen als Transportunternehmen gründet. Durch Übernahmen anderer Busunternehmen in den 70er Jahren vergrößerte sich das Unternehmen rasch und hatte zeitweise rund 200 Mitarbeiter und 125 Fahrzeuge.

Bedingt durch die hohen Anforderungen im ÖPNV gründete im Dezember 2003 die dritte Generation der Gebrüder Schermuly, Theo, Willi und Jürgen Schermuly zusammen mit vier anderen Privatunternehmen die Verkehrsgesellschaft Mittelhessen GmbH (VM). Man betrieb gemeinsam eine große Busflotte, deren Wartung und Pflege in eigenen Werkstätten in den Betriebshöfen in Mengerskirchen, Weilburg, Westerburg und Rehe durchgeführt wurden. Seit 2007 fährt die Verkehrsgesellschaft Mittelhessen zahlreiche Buslinien in der Region im Auftrag der Abellio-Firmengruppe.