Im laufenden Tarifkonflikt um die Arbeitsbedingungen des Fahrpersonals im hessischen privaten Omnibusgewerbe Fordert der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) die Gewerkschaft Verdi dazu auf in weiteren Verhandlungen nach Lösungen für den Konflikt zu suchen.

„Nur beim Ringen um einen realitätsnahen Kompromiss können die Rahmenbedingungen für Fahrer im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) verbessert werden“, sagte LHO-Geschäftsführer Volker Tuchan.

Dies sei nur möglich, wenn die Gewerkschaft ihre bisherigen Forderungen realistisch betrachte und an das Mögliche anpasse. Zudem litten Schüler und Pendler unter den seit Montag andauernden Streiks im privaten Omnibusverkehr.

Die von Verdi geforderten Änderungen im Entgelt- und Mantel-Tarifvertrag würden laut Berechnungen des LHO Kostensteigerungen von rund 25 % bedeuten, was die Unternehmen überfordere und aufgrund des Wettbewerbs im hessischen ÖPNV nicht erfüllbar sei.

Der LHO verweist auf das von Arbeitgebern in den aktuellen Verhandlungen vorgelegte Paket mit Änderungen, die eine Gesamterhöhung der Lohnkosten um rund 6 % in den nächsten zwei Jahren bedeuten würde. Der Ecklohn soll demnach um 5,4 % angehoben und der Beruf durch einen zusätzlichen Urlaubstag und eine verbesserte Bezahlung von Kurzpausen attraktiver gestaltet werden.

Der orientiere sich nicht nur an den Bestrebungen der Busunternehmer, den Beruf des Busfahrers attraktiver gestalten möchten, sondern berücksichtige auch die bestehenden Verträge mit öffentlichen Auftraggebern. Dies sei deshalb wichtig, weil steigende Personalkosten aufgrund von Tarifverhandlungen bisher nach einem allgemeinen Kostenindex ausgeglichen werden (derzeit 2 % pro Jahr) und eine Überschreitung dieses Index von den Unternehmen zu tragen sei.

Der LHO setze sich deshalb schon lange für Fortschreibungsklauseln ein, die einen Lohnanstieg realistisch berücksichtige.