In den letzten Monaten haben sich wiederholt Diebstähle von Reisebussen ereignet. Vor allem die Entwendung von neuen Modellen der Setra 5er HD-Serie sowie jüngst von Mercedes-Modellen habe sich ausgeweitet. Darauf weist Thomas Dittmeier hin, dessen Firma sich auf die Versicherung von Omnibusunternehmen spezialisiert hat.
So seien im Monat September zwei Setra-Reisebusse direkt vom Betriebshof des Unternehmens Musshoff Touristik in Lippstadt gestohlen worden.
Bei den Fahrzeugen handelte es sich um Reisbusse vom Typ S 516 HD mit Erstzulassung März 2015 und einem nagelneuen S 517 HD. Nach Erkenntnissen der Polizei gehen die zahlreichen Busdiebstähle wohl auf das Konto von bisher schon agierenden und organisierten Gruppe mit Hintergrund Südeuropa/Balkan.
Vermutlich ist dieser Gruppe auch ein neuerlicher Diebstahl zuzuordnen. In der Nacht auf den 31.10.2017 (Reformationstag) wurde vom Betriebshof der Firma. Block-Reisen aus Höxter (NRW) ein gerade einmal sechs Monate alter Mercedes Travego gestohlen. Der Bus stand auf dem Betriebshof. Die Täter brachen in das Firmengebäude ein und stahlen Schlüssel vom Hakenbrett. Vom Bus und den Tätern fehlt bis heute jede Spur.
Tipps: Bus mit GPS ausstatten und Schlüssel in Safe
Laut Dittmeier würden Wegfahrsperren selbst bei neuen Bussen für die organisierten Diebesbanden kein Hindernis darstellen. Zudem planten die Täter durch Ausspähen von Betriebshöfen oder der Internetseite des Busunternehmens den Diebstahl, teils kämen die Tippgeber auch aus dem Kreis ausländischer Busfahrer mit Balkan-Hintergrund in Frage, so Thomas Dittmeier. „Oft werden Busse in einem solch engen Zeitfenster gestohlen, in dem der Bus nur für kurze Zeit in der Halle oder auf dem Betriebsgelände steht.“ Vor allem nach Mitternacht vor einem Feiertag, oder vor dem Wochenende schlagen die Täter dann zu. Die Halle, der Schlüsselkasten oder auch der Bus werden aufgebrochen und der Bus entwendet. Häufig gehe dann die Fahrt Richtung Holland.
Der Versicherungsmakler rät daher jedem Busbetrieb, den Schlüssel von Reisebussen in einem aufbruchsicheren Schlüsselsafe oder außerhalb der Halle zu verwahren. "Keinesfalls im Bus oder an einem einsehbaren Brett hängen lassen. Und die Mitarbeiter sollten auf ungewöhnliche Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen vermehrt achten, sowie auf Personen, die ein Interesse an Bussen, Reifen, oder Altmetall vorspielen würden." Besonders empfiehlt Thomas Dittmeier den Busunternehmen den Einsatz von GPS- Ortungssysteme zur Diebstahlsicherung sowie das Ortungsgerät D-Loc 2.0. Letzteres könne man auch nicht durch Störsender deaktivieren. „Als passives Ortungsgerät mit drei Sendern erschwert es die Manipulation und kann auch von Tätern mit so genannten GSM-Findern nicht entdeckt werden.“