Dabei verliehen die Busunternehmer mit einem lautstarken Hupkonzert ihren Forderungen Nachdruck. Die Kundgebung der Omnibusunternehmer war von den bayerischen Behörden auf 50 Fahrzeuge begrenzt worden, laut LBO hatte es Interessenten für die Teilnahme von über 100 Bussen gegeben.

Eine klare Perspektive für die Bustouristik, mit einem Termin, ab dem die Busse wieder rollen können sowie einen Rettungsschirm, um den mittelständischen Betrieben dringend benötigte Liquidität zu beschaffen, bezeichnete LBO-Geschäftsführer Stephan Rabl beim Termin vor dem Wirtschaftsministerium in der Prinzregentenstraße gegenüber dem Bus Blickpunkt als die zwei Kernforderungen der bayerischen Busunternehmen an die Politik, wo man am Nachmittag eine Petition an Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) übergab.

Der LBO machte bei dem Termin vor dem Wirtschaftsministerium die dramatische Situation der mittelständischen Reisebusunternehmen deutlich. Diese sind seit acht Wochen ohne jegliche Einnahmen und es fehlt derzeit jegliche Perspektive. Reisen und Tagesfahrten wurden storniert, Klassenfahrten und Schulausflüge sind sogar bis Ende 2020 untersagt, die Busunternehmen stehen vor einem Scherbenhaufen. Allein bei den bayerischen Busunternehmen belaufe sich der Schaden für den touristischen Bereich bereits auf über 100 Millionen Euro. Dabei sind die weggebrochenen Einnahmen unwiederbringlich verloren, denn eine Busreise die dieses Jahr nicht stattfindet, wird nächstes Jahr nicht zweimal gebucht, betonte Rabl.

Wirtschaftsminister Aiwanger erklärte heute, „besonders gebeutelte Branchen brauchen unsere Solidarität“ und nannte dabei ausdrücklich die Busunternehmen, die sich angesichts des Wegfalls der Busreisen in „existenziellen Nöten“ befänden. Die „Einführung des reduzierten Umsatzsteuersatzes für den Busverkehr“ könne hier eine dringend benötigte Zukunftsperspektive eröffnen.

Die Reisebusse sollen „aus jetziger Sicht mit der Öffnung der Tourismusbranche am 30. Mai endlich wieder fahren“ dürfen, sagte Aiwanger dann bei einer Pressekonferenz am frühen Nachmittag. Der Wirtschaftsminister fügte hinzu, er sehe die „sehr großen Probleme“ der Branche deutlich.