Die Freude war groß, wieder in die analoge Welt eintauchen und sich im Real Life austauschen zu können. Die Sache hatte allerdings einen Haken: der Termin. Die RDA-Expo fand am 26. und 27. April statt und die Bus2Bus am 27. und 28. April. Mit dieser Terminüberschneidung sorgten die Verbände für große Aufreger. Viele Busunternehmer mussten sich entscheiden zwischen den zwei Messen, obwohl sie gerne beide besucht hätten. Auch wir, das Bus Blickpunkt-Team, mussten uns aufteilen. Auf der Bus2Bus thematisierten viele Busunternehmer das Termindilemma und kritisierten die Vorgehensweise der Verbände. Die Terminüberschneidung sei ein No-Go hieß es. Es wurde auch die Frage in den Raum geworfen: „Für wen werden diese Messen eigentlich veranstaltet?“ Denn auf die Bedürfnisse der Busunternehmen werde ja keine Rücksicht genommen. „Warum können sich der BDO und der RDA nicht besser abstimmen, so schwer kann das doch nicht sein?“, wurde ich auf der Bus2Bus gefragt.


„Ich finde es mal wieder sehr gelungen, dass der RDA und der BDO nahezu gleichzeitig die Messen veranstalten. Alleine deshalb sollten wir die Veranstaltungen boykottieren“, schrieb beispielsweise eine Busunternehmerin in der WhatsApp-Gruppe „Die BusFamilie“. „Das zeigt mir, dass weder der eine noch der andere Verband Interesse an der breiten Masse der Busunternehmen hat“, stellte sie in den Raum. Ihr Fazit lautete: „Ich sehe leider immer nur Akteure, die sich selber wahnsinnig wichtig nehmen. Und im Nachgang der Messen wird von beiden Verbänden zu lesen sein, wie erfolgreich doch die eigene Veranstaltung war und dass sie sich vor Besuchern kaum retten konnten. Ich finde es einfach nicht gut, was da seit Jahrzehnten passiert. Die machen sich gegenseitig Konkurrenz. Dabei sollte doch das Ziel eigentlich sein, den Busunternehmen in jedem Bereich unterstützend zur Seite zu stehen.“ Damit spricht die Busunternehmerin vielen aus der Seele. Wir haben sowohl auf der RDA-Expo als auch auf der Bus2Bus mit vielen Busunternehmern gesprochen, die diese Meinung vertreten. Sie wünschen sich, dass der BDO und der RDA ihre Machtkämpfe endlich beiseite legen und in der Öffentlichkeit sowie gegenüber der Politik geschlossen und mit einer Stimme auftreten. „Wir brauchen eine starke Lobby“, sagte ein Busunternehmer. Statt Wettbewerb wünsche man sich Kooperation – gerade in diesen für die Branche mehr als herausfordernden Zeiten sei dies essentiell.

 

Ärger im Tulpengarten von Holland

 

Für Aufregung bei Bus- und Gruppenreiseveranstaltern sorgt derzeit der Blumenpark Keukenhof. Tickets werden ausschließlich online verkauft und „sind an einem bestimmten Datum während der Eröffnungssaison mit einer Ankunftszeit in einem vorgegebenen Zeitfenster gültig“ – ist auf der Webseite zu lesen. Damit will das beliebte Ausflugsziel für Busgruppen die Grüppchenbildung an den Kassen vermeiden, erzählt mir Busreiseveranstalter Philipp Fulgraff. Soweit, so gut. Problem: Das System sei unpraktikabel für Busunternehmen, bestätigen mir weitere Busunternehmen. „Es spricht ja nichts dagegen, dass man die Eintrittskarten online bestellen kann. Diese Möglichkeit gab es schon immer“, sagt Fulgraff. Aber durch das neue System könne man die Tickets nicht mehr kurzfristig kaufen. „Wenn ich früher in den Keukenhof gefahren bin, habe ich immer bis zum letzten Tag gewartet. Man hat ja dann doch immer noch An- und Abmeldungen“, so der Busunternehmer weiter. Der Ticketkauf ist jetzt an 30-minütige Timeslots gebunden. Hier mache man keinen Unterschied zwischen Busunternehmen und Privatgästen. Durch die Timeslots, die begrenzt buchbar sind, sei man gezwungen, Wochen vorher die Tickets zu reservieren. „Dabei weiß ich ja zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal, wie viele Reisegäste ich am Ende im Bus sitzen habe“, kritisiert Fulgraff. Man könne die Karten zwar 24 Stunden vorher online zurückgeben, aber das sei sehr aufwändig und lästig. Vorher sei das System wesentlich flexibler und einfacher für die Planung gewesen. Jetzt könne man aufgrund der Timeslot-Regelung Nachzügler nicht mitnehmen, weil die Timeslots dann ausgebucht sind. Das wiederum sei nicht förderlich für die Auslastung der Busse.


„Dadurch werden aus früher vier oder fünf Terminen jetzt sieben oder acht Termine“, veranschaulicht Busunternehmer Turgay Afan. Denn man traue sich nicht, mehr als 40 Karten auf einmal zu buchen. „Das Buchungsverhalten unserer Kunden ist nun mal kurzfristig. Wir müssen flexibel darauf reagieren können“, so Afan weiter. Ein weiterer Hemmschuh im Keukenhof sei die Umstellung auf Kartenzahlung. Bargeld ist passé. „Man kann nicht einmal mehr eine Flasche Wasser bar bezahlen“, erzählen die Busunternehmer fassungslos. „Für unsere ältere Klientel ist das alles zu kompliziert“, berichten die Unternehmer und fordern eine praxistaugliche, angemessene Alternative für die Busunternehmen. Es gebe bereits jetzt Busunternehmen, die den Keukenhof aus den genannten Gründen aus dem Programm gestrichen haben sollen.

 

Diebe auf Beutezug

 

Seit dem starken Anstieg der Preise für Diesel ist wohl auch die Kriminalität rapide gestiegen: Immer öfter hört man, dass vermehrt Fälle von Kraftstoffdiebstahl registriert werden. Davon betroffen sind auch Busunternehmen. Ob auf dem Parkplatz oder Betriebshof, die Diebe zapfen aus den Bussen mehrere Hundert Liter Kraftstoff ab und hinterlassen erheblichen Schaden. n