Ganz genauso oder vielleicht noch schlimmer scheint die Situation auf den deutschen Flughäfen zu sein. Mehrstündige Wartezeiten, schleppende Abfertigung, nicht befördertes Gepäck und reihenweise annullierte Flüge sorgen für großen Reisefrust. Und das schon zu Beginn der Ferienzeit. Entspannung nicht in Sicht.


Der Gedanke, dass gerade jetzt die Bustouristik von dieser Situation profitieren könnte, liegt nahe. Wenn zwei im Chaos versinken, freut sich der Dritte! Allerdings haben vermutlich viele Reisewillige diese Option, klimafreundlich, door2door mit festem Platz und noch dazu bequem mit Chauffeur im Reisebus ans Meer oder in die Berge zu fahren, gar nicht auf dem Schirm. Jetzt wäre sie mehr als wertvoll, die Imagekampagne für die Bustouristik. An viele ambitionierte Versuche in der Branche, eine solche Kampagne in der Vergangenheit auf den Weg zu bringen, kann ich mich erinnern. Aber auch an die vielen partikularen Interessen und mangelnde Einigkeit, an denen dies letztlich doch scheiterte. Kürzlich hat nun der Dachverband Molo, Mobilität & Logistik Rheinland-Pfalz e.V., in dem auch die Busunternehmer des Landes organisiert sind, auf Initiative zweier Busreiseveranstalter, eine Social Media Kampagne in diesem Zusammenhang umgesetzt und online auf den Weg gebracht: „Lieber bequem im Reisebus sitzen als lange am Flughafen herumstehen!“ lautet die Botschaft. Zu sehen ist eine entspannte Reisende mit Sonnenbrille im Bus unterwegs. Absender: Molo – Gemeinsam mehr erreichen. Genau das, erfahre ich auf Nachfrage bei der Molo-Geschäftsstelle, wünscht sich Geschäftsführer Guido Borning und fordert auch andere Verbände der Branche sowie jeden einzelnen Unternehmer dazu auf, sich gerne an dieser Initiative zu beteiligen und das Motiv, dass die Agentur des Verbands schnell und unkompliziert umgesetzt hat, ebenso zu nutzen. Denn auch wenn die Busbranche aktuell wie nahezu alle Unternehmen der Touristik- und Mobilitätsbranche, von Personalmangel im Bereich Fahrer, Disponenten und Projektmanager betroffen ist, den Moment für die Bustouristik zu nutzen, ist sicher mehr als günstig. Es kommen ja noch die Herbstferien.

 

Ojé Barcelona

 

Ende Juni informierte das Redaktionsnetzwerk Deutschland darüber, dass die Hauptstadt Kataloniens, Barcelona, strenge Maßnahmen gegen erneuten Massentourismus eingeführt habe. So dürften Reisegruppen nur noch mit einer Größe von 30 Personen durch die Stadt flanieren. In den engen Gassen des Altstadtviertels Vella dürften gar nur noch 15 Teilnehmer mitlaufen. Historische Sehenswürdigkeiten der Stadt gingen noch einen Schritt weiter. Sie würden den Zutritt nur noch für Kleingruppen mit bis zu acht Personen gestatten. Wer dagegen verstößt, müsse mit einer Strafe von bis zu 3.000 Euro rechnen. Doch damit nicht genug. Im Stadtzentrum dürften Gruppen künftig nur noch 24 Straßen und Plätze besuchen. In bestimmte Zonen sei eine Einbahnstraßenregelung für Reisegruppen vorgesehen.

 

Blütenträume in Rostock geplatzt

 

Etwas kurios mutet auch eine weitere Nachricht an – aus Mecklenburg-Vorpommern. Aus für die Buga 2025 in Rostock! Wie auch der NDR berichtet, scheint der Hintergrund unter anderem die bisher nicht vorhandene Genehmigung für Großprojekte der Stadt Rostock zu sein, die mit der Buga 2025 und der Stadtentwicklung zwingend in Verbindung stehen. Eine Analyse habe ergeben, dass die Buga für 2025 zeitlich kaum noch zu schaffen sei, eine Verschiebung auf 2026 ist im Gespräch.
Mittlerweile hat jedoch das Buga-Desaster an der Küste Begehrlichkeiten in Thüringen geweckt. Erfurt, Austragungsort der Buga 2021, die Corona bedingt mit Zeitverzug an den Start ging, sieht seine Chance auf eine Neuauflage der renommierten Blumenshow, in 2026. Nach einer Umfrage, die hohes Interesse der Bevölkerung attestiert haben soll, sehe Erfurt sogar einen „klaren Auftrag“ für die erneute Buga-Planung.