Die Internationale Automobil-Ausstellung im September in Hannover liegt nun schon eine Weile zurück. Doch beim Blättern in meinem Notizblock ist mir noch der eine oder andere Restposten aufgefallen, der es wert ist, veröffentlicht zu werden. Die Pressekonferenz des Bus- herstellers Solaris war schon lange vorbei. An den Tischen des Messestandes saß einsam ein gut Bekannter und war in seinen Laptop vertieft. Ernö Bartha. In den 90er Jahren war er Konstrukteur bei Neoplan in Möhringen, später Geschäftsführer der Neoman Bus GmbH im MAN-Konzern, zuletzt Anteilseigner am insolventen Hersteller Viseon.

Als ich mich zu ihm setzte, erfuhr ich auch, was ihn gerade so umtreibt. Seit Neuestem ist er für das Unternehmen EK Design tätig. EK steht für Elisabeth Knobloch. Sie ist die Mehrheitseigentümerin der EK Design AG. Das ist ein 1994 in Dachau bei München gegründetes Entwicklungs- und Konstruktionsbüro. Es bietet Leistungen für Unternehmen der Automobilindustrie und des Maschinenbaus an. Sie betreffen Konstruktion  und Entwicklung vom Motor über die Elektronik bis zur Karosserie und dem Interieur. Kunden sind Automobilkonzerne ebenso wie mittelständische Firmen. Seit Ende 2013 gehört auch die auf Omnibusse spezialisierte Entwicklungsgesellschaft Buscotec GmbH dazu. Diese wurde von Ernö Bartha ins Leben gerufen, der damit die Tätigkeit seiner bisherigen Firma der Bartec GmbH in die Buscotec integrierte. Für Buscotec sind mittlerweile 15 Entwickler tätig. Fast alle waren früher bei Viseon oder Neoplan. Aktuell arbeitet man an Projekten für MAN und MCV (Ägypten). Auch der weltgrößte Hersteller von Bussen, Yutong, so ist zu hören, soll zu den Kunden von Buscotec gehören.

Frozen Yoghurt am Solaris-Stand

Am Stand des polnischen Bus- herstellers Solaris traf ich auch Solange Oslzewska. Die IAA-Präsentation von Solaris schmückte auch eine kleine Bar. Und was gab es? „Frozen Yoghurt“. Also gefrorener Jog-hurt, Joghurt-Eis mit deutlich reduziertem Fettgehalt gegenüber normalen Speiseeis. Eine gedankliche Brücke zu ihrem Sohn Jan, der sich zur Zeit in der „Mall of Berlin“ anschickt, sein Restaurant „Youghurt“ auf Touren zu bringen. Solange Oslzweska hat ihren Sohn  dort mehrfach besucht und für ihr eigenes Büro auch eine „Frozen Yoghurt“-Eismaschine angeschafft, die ging dann mit zur IAA und sorgte vor allem am Wochenenden, als die Besucher mit ihren Kindern kamen, für regen Zulauf. Wie Solange Olszewska mir sagte, werde sie demnächst wieder nach Berlin reisen, um Jan zu besuchen. Vielleicht sogar mit ihrem Mann Krysztof. Und sie fügte recht freudig hinzu, dass es ihrem Mann nach langer Krankheit wieder etwas, ein klein wenig, besser gehe.


Friedemann Reinmuth in den Diensten von Otokar

Am Stand des türkischen Bus-herstellers Otokar drückte mir ein junger Mann seine Visitenkarten in die Hand: Friedemann Reinmuth (28), Otokar, Vertriebsinnendienst Deutschland. Seit März 2014 ist sein Arbeitsplatz in Schwaig am Münchner Flughafen in der Deutschland-Zentrale von Otokar. Als ich ihn auf der IAA traf, war er gerade mit Martin Scharrer, Otokar Deutschland,  dabei, dem Stand von Otokar kurz vor Messeeröffnung den letzten Schliff zu geben. Sein Vater, Joachim Reinmuth, der  den Bushersteller Viseon nach der Schließung des Pilstinger Neoplan Werkes gründet hatte und im letzten Jahr Insolvenz anmelden musste, ist zurzeit in Thailand unterwegs. Er berät dort einen Bushersteller beim Aufbau eines Omnibuswerkes.

Beobachtungen im Fernbus von Dresden nach Berlin

Themenwechsel. Von der IAA zum Thema Fernbusse ist es ja gar nicht so weit. Der Siegeszug der Fernbusse hält weiter an. Ein Fernbusreisender aus meinem Kollegenkreis war neulich von Dresden nach Berlin unterwegs. Ganz unfreiwillig wurde er Ohrenzeuge einer Unterhaltung zwischen mehreren jungen Leuten, die offenbar regelmäßig die Strecke Berlin-Dresden nutzen. Einer von ihnen stellte fest, dass der Bus von Mein-Fernbus meist brechend voll sei, während der Bus von Berlin Linien Bus (RVD, BEX) leer hinterher fahren würde. Er selbst würde jedoch immer mit Berlin Linien Bus fahren, weil er dort seine Ruhe habe und am PC arbeiten könne. Nun wird es wohl nicht so sein, dass die RVD und BEX Busse immer leer sind. Doch wer geschäftlich unterwegs ist und noch den einen oder anderen Gedanken fassen möchte, fühlt sich wohl eher genervt, wenn die munteren Studenten in stimmungsvoller Runde im Mein-Fernbus ihre Stories vom Wochenende zum Besten geben.