Dass sich die Stadt München schwer tut mit dem Bustourismus, ist ja kein Geheimnis. Allein die Parkplatzsituation in der bayerischen Hauptstadt spricht Bände. Im Rahmen des diesjährigen BTB-Workshops im Münchener Hofbräuhaus (29. August) erfuhr ich zudem, dass die Stadt ihre Abneigung gegen Bustouristen auch offen kommuniziert. Zurück im Büro schrieb ich die Stadt München an, um darüber mehr zu erfahren. Die Antwort: „Es trifft zu, dass München Tourismus den Bustourismus nicht aktiv fördert“, heißt es in der E-Mail. Weiterhin teilte man mir mit, dass man sich mit anderen Partnern aus der Münchner Tourismuswirtschaft auf die Bewerbung touristischer Zielgruppen verständigt habe, „die eher mit dem Auto, der Bahn oder dem Flugzeug anreisen.“ Verständigt habe man sich zudem „auf einen nachhaltigen Tourismus, der vorsieht, eine Überlastung der Innenstädte, u.a. auch durch ein zu hohes Busaufkommen, zu vermeiden.“ Wer schon einmal in München war, weiß, dass nicht Busse das Problem sind, sondern die Pkw. Die Stadt platzt aus allen Nähten, die Straßen sind verstopft. Wer den Bus ausbremst und dem Pkw Vorfahrt gewährt, zäumt das Pferd von hinten auf. München ist, bustouristisch betrachtet, auf dem besten Weg ein zweites Rom zu werden.
Die Straßenräuber von Lucca
Unter dem Titel „Carabinieri als Straßenräuber“ hatte ich in der Juli-Ausgabe an dieser Stelle über das räuberische Verhalten der italienischen Polizei in Lucca, Toskana, berichtet. Kurz darauf meldeten sich auch andere betroffene Busunternehmer in der Redaktion und berichteten von ähnlichen Fällen in Lucca, so zum Beispiel Anton Tütjer, Geschäftsführer der Studienreisen Tütjer GmbH, in Elisabethfehn/Niedersachsen. „Ich habe die Konsequenz daraus gezogen“, sagte er mir am Telefon: „Lucca ist aus meinen Angeboten verschwunden.“
Er erzählte mir, dass es die italienische Polizei ausschließlich auf deutsche Busse abgesehen habe. Das Ganz laufe etwa so ab: Zunächst wird der Parkplatz von einem Polizisten im Streifenwagen ausgekundschaftet. Wenn sich das Geschäft für die Polizisten lohnt, wenn sich also deutsche Busse auf dem Parkplatz in Lucca aufhalten, wird Verstärkung geholt. Das Pro-blem für die Reisebusfahrer: Es gibt laut Anton Tütjer nur diesen einen Parkplatz in Lucca, man könne die Reisegäste nicht außerhalb absetzen. Obwohl sich an jenem Tag auch Reisebusse aus der Schweiz, Polen, Rumänien, Frankreich etc. auf dem Parkplatz aufhielten, seien nur die drei deutschen Busse kontrolliert worden. Die Methode: Der kontrollierende Polizist entdeckt einen angeblichen Fehler im EU-Fahrtenblatt und erklärt, dass das den Busfahrer nach italienischer Bußgeldtabelle 1.800 Euro kostet. Als verständnisvoller Beamter, der sozusagen nichts Böses im Sinn hat, schlägt er dem Busfahrer einen Deal vor und kommt ihm mit dem ermäßigten Tarif in Höhe von 1.333,33 Euro entgegen. Das Geld will er natürlich bar haben. Auf dem Formular des Polizisten steht nach Angaben von Anton Tütjer auf Italienisch, dass nach Zahlung dieses ermäßigten Tarifs ein Widerspruch für den Betroffenen nicht mehr möglich ist. Das versteht der deutsche Fahrer ohne Italienischkenntnisse aber nicht und bezahlt den ermäßigten Tarif.
So ging’s dann weiter: Der italienische Polizist habe dem Busfahrer mit einer Kralle am Rad gedroht, falls er nicht bezahle. „Das ist eine ganz plumpe Erpressung“, ärgert sich Tütjer. Da der Busfahrer nicht bar bezahlen wollte, musste er mit aufs Revier, um eine Kartenzahlung zu tätigen. Laut Tütjer musste der Busfahrer zu Fuß vom Parkplatz aufs Revier laufen, die Beamten fuhren mit dem Pkw neben ihm her. Nach diesem Vorfall habe sich Anton Tütjer an das für ihn zuständige Gewerbeaufsichtsamt in Deutschland gewandt. Seinem Sachgebietsleiter waren solche Vorfälle bereits von zwei anderen Busunternehmen bekannt. Er verwies Tütjer an das Bundesaußenministerium (Auswärtiges Amt). Hier teilte man Tütjer jedoch mit, dass nur in solchen Fällen geholfen werden könne, wenn die Geldbuße nicht bezahlt wurde. Einfach perfekt, diese Pizza-Carabinieri. An alle Zutaten wurde gedacht!
Juhnkes Leben als Film und Musical
Das Berliner Original und TV-Entertainer Harald Juhnke wäre nächstes Jahr 90 geworden. Medienberichten zufolge soll zu seinem Geburtstag ein Musical über das Leben des Schauspielers und Sängers auf die Bühne kommen. Im Fernsehen wird ein Zweiteiler an ihn erinnern. Juhnkes langjähriger Manager Peter Wolf werde das Musical zu Juhnkes 90. Geburtstag am 10. Juni 2019 auf die Bühne bringen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Den Stoff mit biografischen Elementen aus Juhnkes Leben entwickle Wolf derzeit. Die Premiere sei in Berlin, Juhnkes Heimatstadt, geplant.