Michael Kurtze (39) hat in diesem Jahr mit seiner Messe Bus Travel Business (BTB) in München für Aufmerksamkeit gesorgt. Doch die Frage, ob er die Messe 2014 wiederholen will, ließ er nach Messeabschluss zunächst unbeantwortet. Jetzt steht fest: Die 2. BTB in München findet wieder in der letzten Augustwoche 2014 statt. Die positive Reaktion vieler Aussteller und Messebesucher habe ihn zu diesem Schritt ermutigt.
Als Veranstaltungsort gibt es im Moment drei Optionen: das MAN Truck & Bus Center, den Flughafen München und das neue NS-Dokumentationszentrum mitten in der Stadt. Es soll 2014 eröffnet werden. Ein interessanter Baustein für Gruppenreisen. Michael Kurtze will die Ausstellerzahl seiner BTB (90 Aussteller) zunächst nicht weiter erhöhen. Erst soll am Besucherkonzept gefeilt und für ein volles Haus gesorgt werden. Wie im Nachgang zur BTB in diesem Jahr zu hören war, wollte sich auch der BDO in diesem Jahr in München mit einem Informationsstand präsentieren, letztlich wurde aber nichts daraus. Der LBO soll Bedenken angemeldet haben, weil ihm die zeitliche Nähe zu seiner Jahrestagung mit Ausstellungsteil zu groß war. Michael Kurtze veranstaltet die BTB seit 2001 in Wien, expandierte in diesem Jahr nach München. Früher war er im Verkauf der Hotelgruppe Arcotel tätig. Heute steht er an der Spitze der Vermarktungskooperation Busreisen CC. Sie bietet keine Pakete an, sondern stellt Direktkontakte zwischen Busunternehmern und Leistungsträgern her.
Kaffeeautomat oder Snackautomat
Bei den Mercedes-Benz-Omnibustagen in Mannheim stellte der Innenausstatter Frenzel auch seinen Snackautomat für Busse vor. Wie mir Kerstin Haberland, Marketing Frenzel, sagte, ist die Nachfrage seitens der Fahrgäste und seitens der Busbetreiber gut. Denn für den Fahrer ist es zu viel, während der Reise auch noch Snacks zu verkaufen. Eine Hostess ist in aller Regel im Fernbus-Budget nicht vorgesehen. Die Schale mit Riegeln und Bechern, die es im Frenzel-Snackautomat für ein paar Euro gibt, ist für meine Begriffe für einen Snack etwas zu groß geraten. Und vor allem: Wo ein Snackautomat im Bus, da keine Kaffeemaschine. Denn genau diesen Platz benötigt der Automat. Frenzel will nun im Snackautomat auch eine Strecke für Becher mit Kaffeepulver installieren. Ein Heißwasserspender auf der Toilettenkabine soll dann das Aufbrühen ermöglichen. Klingt etwas kompliziert und abenteuerlich. Trotzdem: Frenzel ist dabei und hat die Nase im Wind. Übrigens: Patrick Frenzel, ehemals Marketing, brachte diesen Snackautomat mit auf den Weg. Unlängst hat der Neffe und einstige Azubi den Familienbetrieb verlassen. Jetzt arbeitet er bei einem Anbieter für Unterwasserleuchten in Swimmingpools.
Volvo 9.700 gekauft, nie geliefert
Geärgert über den Busvertrieb von Volvo in Thüringen hat sich Busunternehmer Dieter Koll aus Unterwellenborn. Auf dem RDA-Workshop 2013 unterschrieb er einen Kaufvertrag (mit Fahrgestellnummer) für einen Volvo 9.700 Euro V. 12,30 m lang, 44 Plätze. Dieser Bus sollte seinen Bova ablösen. Dieter Koll freute sich auf das Fahrzeug. Eine günstige Finanzierung stand in Aussicht. Die Rückzahlungen sollten erst nach einem Jahr beginnen. Für seinen Bova hatte er auch schon einen Käufer. Groß war die Enttäuschung, als ihm der Volvo-Verkäufer für Thüringen ein paar Wochen später mitteilte, der neue Bus stünde nicht mehr zur Verfügung. Angeboten wurde ihm nun nicht mehr der Volvo 9.700, den er sich auf dem RDA-Workshop in Köln ausgesucht hatte, sondern ein Vorführwagen zum selben Preis. Den wollte Dieter Koll aber nicht, schon gar nicht zum selben Preis. Nicht nur sein neuer Bus ging ihm durch die Lappen, auch das geplante Finanzierungskonzept hatte inzwischen das Verfallsdatum überschritten. Dieter Koll am Telefon: „Ich kam mir vor wie auf dem türkischen Basar.“ Er selbst ist schlicht sauer, seine Frau gebraucht dafür noch derbere Worte.
Was ist eine Nikolausdecke?
Zum Abschluss dieses Artikels mal eine Frage passend zur Adventszeit: Wissen Sie, was eine Nikolausdecke ist? Ein als Nikolaus verkleideter Mensch, der eine Decke schwungvoll über seine Schultern geschwungen hat, könnte man meinen. Wäre aber wohl zu einfach als Antwort und somit kaum erwähnenswert. Um das Rätsel zu lösen: Mit dem Wort Decke ist in diesem Fall eine Straßendecke bzw. der Fahrbahnbelag gemeint. In etlichen Gemeinden ist gegen Jahresende, also etwa zur Nikolauszeit, noch Geld übrig, das man nicht verfallen lassen will. Also werden noch schnell kleinere Ausbesserungsarbeiten an den Straßen vorgenommen. Den aufgebrachten Belag nennt man Nikolausdecke. Witzig.