Neulich erreichte mich eine Einladung  aus Bad Langensalza in Thüringen. Sie kam von Busunternehmer Lutz König, Geschäftsführer von Salza Tours. Es ging um einen Termin am 7. Juni 2016. An diesem Tag werden von dem deutsch-türkischen Bushersteller Sileo mit Sitz in Salzgitter zwei Elektrobusse an Salza Tours übergeben. Das ließ mich aufhorchen. Da redet die ganze Welt davon, wie teuer und unerschwinglich Elektrobusse sind und ein mittelständischer Busunternehmer kauft einfach mal so zwei Stück davon. Wie das?

Bekannt war mir schon, dass sich Lutz König schon immer für alternative Kraftstoffe, wie z.B. Biodiesel, stark gemacht hat. Doch zum Kauf eines Elektrobusses, von weit über 500.000 Euro wurde schon gesprochen, reicht ja die Portokasse nicht aus. Hat er vielleicht doch eine Goldader in Salza oder Unstrut entdeckt? Hat er nicht, wie meine Nachfrage ergab. Aber er hat einen Plan. Lutz König ist mit drei Midibussen in der engen Innenstadt von Bad Langensalza unterwegs, 10-Meter-Busse. Sein Pflichtenheft für ein Elektrofahrzeug sah etwa so aus: keine Zwischenladung unterwegs, der Bus muss 200 km am Stück fahren können. Drei Hersteller hatte er ins Auge gefasst: Solaris aus Polen, Sileo aus Deutschland und Sor aus Tschechien. Die Busse wurden getestet. Letztlich fiel die Entscheidung für Sileo, weil die Fahrzeuge nach dem Rohbau in der Türkei die Innenausstattung und die Elektroaggregate in Salzgitter erhalten. „Da können wir mit den Bussen hinfahren, falls mal was ist“, so Lutz König. Statt auf eine Goldader stieß Lutz König auf die neue Förderrichtlinie 2015 für alternative Antriebe. „Da gibt es richtige Zulagen“, sagt er. Die Mehrkosten des Elektroantriebs im Vergleich zum Diesel werden mit 75 Prozent Förderung unterstützt, auch die Ladeeinheit wird gefördert. Unterm Strich muss er etwa 50.000 Euro mehr berappen als für einen normalen Stadtbus. Lutz König ist der erste Busunternehmer, der nach Bekanntwerden der neuen GVFG-Politik in seinem Bundesland Thüringen zugeschlagen hat. Wenn die beiden Busse laufen, soll auch der dritte Bus, vielleicht in zwei oder drei Jahren, ein elektrischer werden.

Das „Alpha Hotel“ gibt es immer noch

Ein kleiner Zusatz zum Thema Bad Langensalza sei mir gestattet. Bisher war mir dieser Ort vor allem auch durch das „Alpha Hotel“ in Bad Langensalza bekannt. Jenes Hotel, das einst von Prof. Dr. Harald Bartl, dem Reiserechtspapst des RDA, geführt wurde. Sein langgehegter Traum, einmal Hotelier zu werden, nahm hier Formen an. Doch dann hat er das Hotel verkauft. Heute heißt es „Alpha Hotel Hermann von Salza“ und erfreut sich guten Zuspruchs. Noch immer gibt es im Haus keinen ausladenden geschwungenen Tresen, den sich der Professor so sehr gewünscht hatte. Was aber nicht ist, kann ja noch werden.

Flixbus übernimmt namentlich und personell das Ruder

Seit dem 2. März 2016 ist Torben Greve (Fahrplanexperte!) nicht mehr Geschäftsführer bei Meinfernbus/Flixbus. Er folgt damit seinem Weggefährten Panya Putsathit, der bereits im Januar ausgeschieden war. Außerdem beschloss die Gesellschafterversammlung des Fernbusriesen am 19. Februar die Namensänderung: aus Meinfernbus/Flixbus wurde die Flixbus Dach GmbH. Das alles ist dem Handelsregister Berlin-Charlottenburg zu entnehmen, wo die Firma eingetragen ist. Unter dem neuen Flixbus Dach (Holding) soll, so steht zu vermuten, auch die Meinfernbus GmbH künftig als Tochter für den deutschsprachigen Markt fungieren. Als im Januar 2015 Meinfernbus mit Sitz in Berlin und Flixbus mit Sitz in München fusionierten, waren die Münchner die Nummer zwei hinter den Berlinern. Jetzt haben sie allerdings das Ruder übernommen. Ihnen sagt man die potenteren Investoren nach.
Während Panya Putsathit und Torben Greve im Beirat des Unternehmens arbeiten, stehen an der Spitze der neuen Flixbus Dach GmbH die beiden Geschäftsführer von Flixbus und Mitinitiatoren der Fusion mit Meinfernbus: André Schwämmlein und Jochen Engert. Dritter Geschäftsführer ist Fabian Johannes Stenger.

Posten-Poker um die VPR-Geschäftsführung?

Der Verband der Paketer (VPR) sucht zum nächstmöglichen Termin einen neuen Geschäftsführer für seinen Verband. Das ist einer Stellenanzeige des VPR in der Ausgabe 4/16 der FVW zu entnehmen. Bus Blickpunkt informierte am 22. Februar darüber online. Bezüglich des Standorts der Tätigkeit, die bisherige Geschäftsstelle war in Fürth, heißt es: „Homeoffice möglich.“ Die Nachfrage scheint groß zu sein. Auf der ITB war zu hören, dass sich schon 18 Bewerber gemeldet hätten. Darunter sind Seiteneinsteiger, aber auch Interessenten aus den Reihen des VPR. Zum Teil mit Erfahrungen aus der Arbeit in Gremien des Verbands der Paketer.