Im letzten Absatz des Buschfunks unserer März-Ausgabe hatte ich jedoch gemutmaßt, dass der BDO an diesem „Lieblingsbusfahrer“ Wettbewerb inzwischen gar nicht mehr beteiligt ist. Dazu meldete sich Ende März die Hauptgeschäftsführerin des BDO Christiane Leonard schriftlich bei mir und bestätige meine Vermutung. Auch die ÖPNV-Ausschussvorsitzende des BDO, Edith Bischof, würde der Jury nicht mehr zur Verfügung stehen. Es habe Unstimmigkeiten über die Einbindung des Busmittelstandes mit den bisherigen Partnern gegeben. Klingt nach Zoff. Auch deshalb wollte ich es etwas genauer wissen und fragte bei Christiane Leonhard noch einmal nach. Zoff würde es Christiane Leonhard natürlich nicht nennen, es habe einfach unterschiedliche Auffassungen zu verschiedenen Punkten gegeben. Auch in monetären Fragen. So habe die Bahn ihr Engagement plötzlich deutlich zurückfahren wollen. Und auch der Aufwand der für den BDO mit dem Thema verbunden war, drohte wohl nahezu aus dem Ruder zu laufen. Last but not least wäre es aus Sicht von Christiane Leonard auch wichtig, die Unternehmer in diesem Wettbewerb stärker einzubinden, damit die Auszeichnung eines Fahrers in den Busbetrieben insgesamt im Unternehmen Akzeptanz findet. Das leuchtet ein. Zusammenfassend könnte man vielleicht sagen: Gut gedacht ist nicht immer gut gemacht. Es gibt aus Sicht des BDO in der Weiterentwicklung der Kampagne noch Luft nach oben. Aber sie wünscht den Beteiligten selbstverständlich mit dem Wettbewerb weiterhin alles Gute. Wer weiß zu welcher durchaus auch positiven Entwicklung so ein etwas reinigendes Gewitter bei einem gemeinsamen Projekt gut sein kann.
Aus Feinden können Freunde werden
In den letzten Wochen habe ich mich vor der Kulisse des bevorstehenden 50. Geburtstags der RDA Group Travel Expo beim Durchblättern älterer Ausgaben des Bus Blickpunkt, vor allem nach Fotos aus den zurückliegenden Jahren, hier und da noch einmal in die Berichterstattung über besondere Ereignisse vertieft. Fast wie ein Krimi hat mich dabei die Chronik über den Aufstieg und Fall des IBV gefesselt. Viele werden sich daran erinnern, dass GBK und RDA einmal vorhatten, einen gemeinsamen Dachverband zu gründen. Um es kurz zu machen: Benedikt Esser war der schärfste Kritiker dieser Idee, hielt zunächst eine Brandrede bei einer Tagung der beiden Verbände in Bratislava, die den Teilnehmerkreis regelrecht spaltete, und wurde bei der nächsten Tagung in Leipzig, die ebenso denkwürdig war, in den Vorstand des RDA gewählt. Der Zoff mit der GBK war so groß, dass man sich kaum vorstellen konnte, das noch einmal Gras über die Sache wachsen könnte. Aber, aus Feinden können bekanntlich Freunde werden. Die Wogen haben sich wieder geglättet. Benedikt Esser wurde schon bald zum Präsidenten des RDA gewählt und wurde ebenso in Personalunion zum Geschäftsführer der RDA Expo GmbH. Er hat den RDA als Verband und auch die RDA Expo GmbH in den vergangenen Jahren in Richtung Effizienz umstrukturiert. Wer weiß, vielleicht steht RDA bald wieder – ganz wie früher – süffisant für „Reich durch Ausstellungen“.