Der Bund stockt seine Zuschüsse für den Regionalverkehr mit Bahnen und Bussen auf. Dafür sollen in diesem Jahr 8,2 Milliarden Euro bereitstehen, wie das Bundeskabinett am Mittwoch beschloss.
Von 2017 bis 2031 sollen die Mittel jährlich um 1,8 Prozent steigen, um höhere Kosten für Trassen, Energie und Personal auszugleichen. Mit dem Geld können die Länder oder regionale Verkehrsverbünde Bus- und Bahnlinien bei Verkehrsanbietern bestellen. Zuletzt hatten diese sogenannten Regionalisierungsmittel des Bundes für die Länder bei rund 7,3 Milliarden Euro pro Jahr gelegen.
Im ersten Halbjahr 2016 nutzten Pendler und Reisende in Deutschland häufiger Bus und Bahn als ein Jahr zuvor. Gut 5,7 Milliarden Fahrgäste zählte das Statistische Bundesamt im Nah- und Fernverkehr. Das waren nach Angaben der Wiesbadener Behörde zwei Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres. Damals hatten Streiks bei der Bahn und Unwetter für Rückgänge gesorgt.
Im Fernverkehr auf der Schiene gab es ein Rekordplus von 10,6 Prozent auf 67 Millionen Reisenden. Die Statistiker erklären dies mit Ticket- Sonderaktionen und Streckenerweiterungen. Mit Fernbussen reisten in den ersten sechs Monaten 11 Millionen Fahrgäste, Vergleichszahlen für die Vorjahresperiode hat das Bundesamt dazu nicht. Im Nahverkehr gab es das größte Plus für Bahn und S-Bahn (plus 3,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Fahrgäste). Aber auch Straßen-, Stadt- und U-Bahnen sowie Omnibusse wurden häufiger genutzt als vor Jahresfrist. Durchschnittlich legte im ersten Halbjahr 2016 jeder Einwohner 70 Fahrten mit Bussen und Bahnen zurück, bundesweit waren dies täglich fast 32 Millionen Fahrten.
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte die Länder angesichts der höheren Zuschüsse bereits zu besseren Angebote für die Fahrgäste aufgefordert. Dazu solle auch kostenlose WLAN-Versorgung in Zügen gehören. SPD-Fraktionsvize Sören Bartol sagte, die Länder können nun zusätzliche Zugverbindungen bestellen, damit Pendler zu fairen Preisen gut zur Arbeit und nach Hause kommen. Dem Gesetz müssen noch Bundestag und Bundesrat zustimmen.