Die BUGA 23 in Mannheim ist gestartet! Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eröffnete gemeinsam mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz und BUGA 23-Geschäftsführer Michael Schnellbach die 178-tägige Gartenschau, die ein beliebtes Ziel für Gruppenreisen ist. Diese Ausgabe soll laut Veranstalter „Sommerfest, Experimentierfeld und Blumenschau in einem sein“, und hat sich darüber hinaus das Ziel gesetzt, „die bisher nachhaltigste Bundesgartenschau zu werden“. Eben diesen Vorsatz lobte Bundespräsident Steinmeier: „Es ist vorbildlich, wenn hier in Mannheim versucht und gezeigt wird, wie nachhaltige Konversion mit Neu- und Umbau gelingen kann: Durch Bauen im Bestand, die Verwendung von Materialien aus dem Rückbau, den Holzbau- bzw. die hybride Bauweise, die Stromversorgung aus erneuerbaren Energien. Hier auf der Bundesgartenschau werden viele innovative Ideen ausprobiert und uns vorgestellt – das alles macht mir Hoffnung, und das alles sollte uns Mut machen, dass wir gemeinsam tatsächlich vieles anders und vieles besser machen können.“
Die Eröffnungsfeier der BUGA 23 stand im Zeichen der Völkerverständigung und der internationalen Städtepartnerschaft, und wurde daher vom Haifa Symphony Orchestra musikalisch begleitet. Unter dem Titel „RHIZOM“ entstand ein elektronisch-symphonisches Werk, in Kooperation zwischen dem Orchester aus Mannheims Partnerstadt am Mittelmeer, nördlich von Tel Aviv und den beiden Musikern Ziggy Has Ardeur und Konstantin Gropper (Get Well Soon), das anlässlich der BUGA 23-Eröffnung uraufgeführt wurde. Mehr als 14.500 Besucher konnten bereits am ersten Tag auf den beiden Geländen begrüßt werden. „Es hat noch nie eine BUGA mit so vielen Besuchern am ersten Tag gegeben. Das ist ein neuer Mannheimer Superlativ“, meinte Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau Gesellschaft.
„Die BUGA ist nicht nur eine wunderbare Blumen- und Gartenschau, sondern auch ein ganz besonderes Ereignis, das Menschen verbindet und zusammenbringt. Ich freue mich sehr, dass die Bundesgartenschau nach Heilbronn 2019 erneut in Baden-Württemberg zu Gast ist und nach 1975 zum zweiten Mal in Mannheim. 178 Tage lang wird die BUGA wichtige Anregungen zu den aktuellen Themen Klima, Energie, Umwelt und Nahrungssicherung geben. Die BUGA zeigt, wie sich Stadt und Natur verbinden lassen und gibt interessante Ausblicke auf die Zukunft unserer Städte. Somit ist sie auch eine Chance für den Klimaschutz und die Stadtentwicklung in Mannheim“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der zu den Ehrengästen zählt. „Mein Dank gilt dem großen Engagement aller Beteiligten, vor allem auch den Mannheimerinnen und Mannheimern. Den Besucherinnen und Besuchern wünsche ich inspirierende Momente in der Natur mitten in der Stadt.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier holte weit aus in seiner ergreifenden Rede Foto: Thomas Henne
Zwei Gelände, eine Bundesgartenschau
BUGA 23-Geschäftsführer Michael Schnellbach erklärte auf der Eröffnungsveranstaltung: „Wir bieten mit der BUGA 23 unseren Besucherinnen und Besuchern eine spannende Mischung aus Blumen, innovativen Ausstellungsbeiträgen zur Nachhaltigkeit und ein Kulturfestival mit über 6.000 Veranstaltungen. Die BUGA 23 wird gleichzeitig ein Fest für die ganze Region und ein Fest der Nachhaltigkeit. Wir wollen als Veranstaltung den Grundstein für zukünftige Bundesgartenschauen setzen und zeigen, dass eine BUGA schön und nachhaltig zugleich sein kann.“
Im Luisenpark, der bereits Teil der BUGA 1975 war, ist zur Bundesgartenschau 2023 jetzt aktuell die „Neue Parkmitte“ entstanden. Mit Rhododendren, Fuchsien, Stauden, Heilpflanzen oder dem „Zitrusgarten“ erstrahlt der Park in buntesten Farben. Für große Begeisterung sorgten auch die neuen und alten Tiere im Luisenpark. Die jüngst aus dem Ausweichquartier im Frankfurter Zoo zurückgekehrten Pinguine fühlten sich sichtlich wohl in ihrer vergrößerten und umgestalteten Anlage, ebenso wie die Alpakas und die Bauernhoftiere. Die Besucher erkundeten mit großem Interesse das erweiterte Südamerikahaus, flanierten durch den Garten der Partnerstädte und drehten erste Runden mit den Gondoletta-Booten auf dem Kutzerweiher.
Neben dem Luisenpark ist auch das umgewidmete „Spinelli-Gelände“ Teil der Bundesgartenschau 2023. Das ehemalige Militärgelände wurde entsiegelt, und präsentiert sich nun als Mischung aus bunter Blumenschau, spannendem Experimentierfeld mit Ausstellungsbeiträgen zur Nachhaltigkeit, es behält aber auch weiterhin seinen „rauen Charakter des ehemaligen Militärgeländes“, so die Veranstalter. Die so genannte „U-Halle“, eine alte Lagerhalle und das Herzstück des Spinelli-Parks, wurde für die BUGA 23 entkernt, zurückgebaut und aufgewertet, und ist jetzt der Ort für Gastronomie, Ausstellungsbeiträge und die neunzehn Blumenhallenschauen. Eine von ihnen, die Schau „Uffbasse“ von Mehmet Yilmaz, konnte bei einem exklusiven Rundgang gemeinsam mit dem Gestalter erkundet werden; und auch die Schau „Aze trifft Lea“ wurde miteröffnet. Genau wie die noch folgenden siebzehn Blumenhallenschauen nehmen sie an gärtnerischen Wettbewerben teil und werden dabei von einer Fachjury bewertet. Am ersten Tag fand bereits die Preisverleihung für „Aze trifft Lea“ und „Uffbasse“ statt. Erstere dreht sich rund um Rhododendren und Azaleen, und die Aussteller und Gestalter erhielten Große Goldmedaillen der DBG und Ehrenpreise, ebenso wie die Macher „Uffbasse“, die Mannheim und die Kulturen seiner Bewohner präsentiert. Auch bei der Preisverleihung der Friedhofsbeiträge wurden mehrere Gärtnereien mit Großen Goldmedaillen und Ehrenpreisen ausgezeichnet.
„Die Bundesgartenschau ist eine einmalige Chance für die Stadtentwicklung in Mannheim“, erklärte Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz. „Mithilfe der BUGA 23 war es möglich, das ehemalige Militärgelände Spinelli zum Bestandteil eines 220 Hektar großen Grünzugs zu verwandeln. Er verbessert nicht nur das Stadtklima und erhöht die Lebensqualität in Mannheim, Spinelli wird dauerhaft als freier Naturraum erhalten.“ Von dieser eindrucksvollen Parklandschaft konnten sich der Bundespräsident und der Ministerpräsident bei einem Rundgang im Anschluss an die Eröffnungsfeier überzeugen.
Reiche Blumenpracht ist gepaart mit gesellschaftlichen Botschaften Foto: Andreas Henn
Vorfreude unter den ersten Besuchern
Bereits um 9 Uhr, als sich die Tore der BUGA 23 das erste Mal öffneten, drängten sich viele Besucher vor dem Eingang zum Spinelli-Gelände. Das Ehepaar Endruweit aus Mannheim-Feudenheim, und damit aus der direkten Nachbarschaft, waren die ersten Besucher auf Spinelli. Am anderen Ende der Seilbahn, im Luisenpark herrschte ebenfalls bereits schon vor 9 Uhr Betrieb am Haupteingang. Der Erste der Ersten: Der Mannheimer Ralf Boss. Den Luisenpark kennt er wie seine Westentasche, seit der Bundesgartenschau 1975 sind er und seine Frau treue Jahreskartenkäufer.
Die BUGA 23 ist nicht nur international sondern auch regional stark verwurzelt. Foto: Rothe