Kern der Kritik: Künftig sollen Busunternehmen selbst umfangreiche Daten in die Verkehrsunternehmensdatei (VUDat) eintragen – etwa amtliche Kennzeichen aller Fahrzeuge oder die Zahl der Beschäftigten zum Jahresende. Bisher lag diese Aufgabe vor allem bei den Behörden. Damit verschiebe sich die Verantwortung klar zulasten des Mittelstands. Zudem würden Daten mehrfach abgefragt, obwohl sie bereits in anderen Registern vorhanden sind.
Allein die neuen Kennzeichenmeldungen könnten jährlich rund 921.000 Vorgänge erzeugen und Bürokratiekosten von mehr als 1,3 Millionen Euro verursachen. Gleichzeitig erhöhe sich das Risiko für Betriebe: Schon kleine Meldefehler könnten künftig ordnungswidrige Tatbestände darstellen, die in ein Risikoeinstufungssystem einfließen und zusätzliche Kontrollen nach sich ziehen.
Der Verband sieht darin einen klaren Widerspruch zum politischen „Once-Only“-Versprechen der Bundesregierung, wonach Unternehmen Daten nur einmal an Behörden liefern sollen. Statt einer automatisierten Schnittstelle zwischen bestehenden Registern sollen Betriebe nun zur Mehrfachmeldung verpflichtet werden.
Der bdo fordert deshalb Nachbesserungen im parlamentarischen Verfahren: eine verbindliche behördliche Schnittstelle mit automatisierter Datenübernahme, eine Entschärfung der Sanktionen in der Einführungsphase sowie die rechtlich verbindliche Umsetzung des „Once-Only“-Prinzips. Nur so könne verhindert werden, dass die geplanten Regelungen den ÖPNV und die mittelständische Buswirtschaft zusätzlich belasten.