Die EU Ministertagung Tourismus findet am morgigen Dienstag in Brüssel statt. Darin soll unter anderem über die „doppelte Wende des Sektors - digital und nachhaltig“ diskutiert werden, mit dem Ziel, eine Zwischenbewertung des sogenannten „EU Transition Pathway for Tourism“ bzw. Übergangsparcours für den Tourismus zu realisieren.  

„Die digitale und nachhaltige Transformation ist eine der großen Zukunftsfragen der Tourismuswirtschaft“, sagte BTW-Generalsekretär Sven Liebert im Vorfeld des Treffens. Die Transformation sei mit hohen Kosten und großem Aufwand verbunden, die Ansprüche und Anforderungen an die Betriebe in der touristischen Wertschöpfungskette – insbesondere auf dem Weg hin zur Klimaneutralität –  seien immens. „Es ist ein echter Kraftakt, den es zu meistern gilt“, so Liebert. „Als Dachverband appellieren wir an die Tourismusminister, sich dafür einzusetzen, dass parallel zu dieser langfristigen großen Aufgabe keine weiteren Belastungen für die Tourismusbranche in Europa geschaffen werden.“

 

Herausforderung: Kaufkraft und Akzeptanz der Reisenden erhalten

Insbesondere müssten direkte finanzielle Belastungen sowie die Schwächung der Kaufkraft der Gäste ebenso vermieden werden wie zusätzliche Bürokratie. Auch dürften bereits definierte Zwischenziele inhaltlich und zeitlich nicht weiter verschärft werden, nicht zuletzt auch, weil ansonsten die generelle Akzeptanz für die notwendigen Transformationsprozesse gefährdet werden könnte. „Wir brauchen mehr Förderung bei Investitionen in Infrastruktur, E-Fuels und Forschung und keinen Rückschritt wie beim derzeitigen Bundeshaushalt 2024 in Deutschland“, so Liebert. „Wenn es uns gemeinsam mit der Politik gelingt, diese Transformation voranzutreiben, wäre dies auch ein enormer Wettbewerbsvorteil für den starken Wirtschaftsfaktor Tourismus in Europa.“

Generell begrüße es der BTW, dass die für Tourismus zuständigen Minister und Ansprechpartner die Zukunftsfähigkeit des Tourismus in Europa diskutieren. Deutschland sei gleichermaßen ein wichtiger Quellmarkt für viele Reiseziele im europäischen Ausland wie auch selbst eine der wichtigsten Urlaubs- und Geschäftsreisedestinationen in Europa. „Wir haben ein großes Interesse daran, dass die politischen Rahmenbedingungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in europäischer Abstimmung angemessen gestaltet werden.“ Nur so könne ein internationales Geflecht wie der Tourismus an sich reibungslos und zu einem für Kunden und Betriebe guten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden und funktionieren. Mit guten und unterstützenden Wettbewerbsbedingungen ließe sich die Transformation als Chance nutzen. „All das gilt es im Zuge des Transition Pathway-Prozesses zu sichern“, appellierte Liebert.