Auf 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche widmet sich „Der blaue Kontinent – Inseln im Pazifik“ Themen wie kultureller und biologischer Diversität, Identität, Ressourcennutzung, Klimawandel und der kolonialen Vergangenheit Ozeaniens. Als zentrales Highlight und neues Zentrum des Übersee-Museums Bremen gilt eine knapp zehn Meter hohe Inselinstallation mit üppiger Bepflanzung und digitalem Wasserfall. Das soll die Pazifikregion direkt erlebbar machen.

Entstanden ist die Ausstellung in Kooperation mit der Londoner Designagentur Casson Mann. Um eine authentische Präsentation zusammenstellen zu können, arbeitete das kuratorische Team eng mit Samoanern, Künstlern und Fachleuten aus verschiedenen Inselstaaten sowie mit der National University of Samoa (NUS) und dem Te Papa Museum in Aotearoa Neuseeland zusammen. Ziel war dabei, über reine Wissensvermittlung hinauszugehen und einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu schaffen. Deshalb finden sich in der Ausstellung auch zahlreiche Sitzsäcke, Stühle und flexibel kombinierbare Tische. Sie sollen helfen, durch eine offene Atmosphäre zum Flanieren und Entdecken anzuregen. Neben den rund 350 Exponaten gibt es interaktive Stationen, die Besucher dazu einladen, tiefer in die Ausstellungsthemen einzutauchen.

Mit der Ausstellung wolle das Übersee-Museum Staunen und Neugier wecken und entspannte Stunden bescheren, sagt die Museumsdirektorin und Ausstellungskuratorin Wiebke Ahrndt. „Dafür ist der German Design Award die schönste Bestätigung.“ Die Inszenierungen ermöglichten es den Besuchern, die Lebenswelten der Inselgemeinschaften aus erster Hand kennenzulernen und deren Perspektiven auf zentrale globale Herausforderungen zu verstehen. „Wir fühlten uns von Anfang an verpflichtet, die Besucher zu einem Perspektivwechsel anzuregen“, so Donacio Cejas Acosta, leitender Designer bei Casson Mann. Jede gestalterische Entscheidung sei sorgfältig getroffen worden, um traditionelle Museumskonventionen in Frage zu stellen und die vielseitigen Stimmen Ozeaniens in den Vordergrund zu rücken.