Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) sagte am Montag (11. Mai 2020) in einer Telefonkonferenz des Verkehrsausschusses des Landtags, mit dem Finanzministerium liefen Gespräche über eine Stabilisierung des öffentlichen Nahverkehrs in der Corona-Krise in Höhe von rund 115 Millionen Euro. Das sei das Volumen der geschätzten Fahrgeldausfälle.

Von den Mitteln sollten knapp zwei Drittel an den regionalen Schienenverkehr gehen, der Rest in den ÖPNV fließen. Dabei geht es um Geld aus dem Rettungsschirm des Landes. Das Ziel sei aber, den Bund an der Hilfe zu beteiligen, sagte Beermann.

Die Landesregierung hatte bisher eine vorzeitige Auszahlung der ohnehin zur Verfügung stehenden Gelder an Landkreise und kreisfreie Städte – die Aufgabenträger des öffentlichen Nahverkehrs – angeboten. Davon hätten alle Landkreise und kreisfreien Städte bis auf Oberspreewald-Lausitz, Prignitz und Uckermark Gebrauch gemacht, sagte der Verkehrsminister. Es ging um 75 Millionen Euro – das ist die Summe des Landes für das zweite bis vierte Quartal. Der Linke-Verkehrspolitiker Christian Görke hatte weitere Mittel gefordert.

Wegen der Coronavirus-Krise war das Angebot von Bussen und Bahnen nach Angaben des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg in beiden Ländern nur geringfügig zurückgefahren worden, auch wenn weniger Fahrgäste unterwegs waren. Seit 4. Mai haben die Fahrgäste wieder ein fast komplettes Angebot für Bus und Bahnen. Mit der Wiederaufnahme des Schulbetriebs seien die Ferienfahrpläne wieder beendet worden, sagte Minister Beermann.