In dem Schweizer San-Bernardino-Tunnel ist am Freitag ein Reisebus aus Bayern in Brand geraten. Nach Angaben der Kantonspolizei Graubünden konnten alle 20 Passagiere sowie die Reiseleitung und der Fahrer den Bus verlassen und sich in Sicherheit bringen.

Auch andere Autoinsassen hätten den mit Qualm gefüllten Alpentunnel verlassen können. „Es gibt keine Vermissten“, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Zwei Menschen hätten leichte Rauchvergiftungen erlitten.

Die Gruppe aus Bayern sei auf der Rückfahrt von einem Fahrradurlaub in Italien gewesen. Sie wurde mit einem anderen Bus in die Heimat weitergefahren. Der San-Bernardino-Straßentunnel wurde gesperrt.

Die Sperrung des Tunnels sorgte am Pfingstwochenende auf einer Ausweichroute, laut Meldung der Deutschen Presse-Agentur, zum längsten Stau seit 19 Jahren. Auch am Tag nach dem Feuer blieb der San-Bernardino-Tunnel gesperrt, berichtete der Verkehrsclub TCS am Samstag. Deshalb wichen Reisende auf den Gotthard-Tunnel aus, wo sich ein Stau von 28 Kilometern bildete. Das entsprach einem Rekord von Pfingsten 1999, als es am Gotthard eine ebenso lange Blechlawine gab, sagte ein Sprecher des Verkehrsdienstes Viasuisse der Deutschen Presse-Agentur.

Der San-Bernardino-Tunnel werde wegen Reparaturarbeiten eine Woche lang geschlossen bleiben, sagte der Sprecher weiter. Die Unglücksursache wurde noch untersucht. Der knapp sieben Kilometer lange Tunnel liegt in Graubünden und verbindet die Ostschweiz mit der Alpensüdseite im Tessin.