Bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die Bundesregierung am 30. April 2019 diese beschlossen und Eckpunkte definiert, die zur besseren Bewältigung der Risiken und Herausforderungen in der Branche sowie der Erhöhung der Wertschöpfung im Inland beitragen sollen.

Im Mittelpunkt des jetzt vorgelegten Aktionsplans stehen die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die zukünftige Vermarktung des Reiselandes Deutschland, eine stärkere Abstimmung zwischen den Akteuren in der Tourismuspolitik und die Transparenz von Förderprogrammen für die Querschnittsbranche Tourismus.

„Eine wichtige Maßnahme stellt beispielsweise die Stärkung der Deutschen Zentrale für Tourismus mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von zehn Millionen Euro dar, um die Vermarktung des Reiselandes Deutschland zu sichern“, informiert das Bundeswirtschaftsministerium in einer Pressemitteilung. In den Aktionsplan sowie die Unterstützung der Branche in der Krise seien auch die Ergebnisse eines breit angelegten Dialogprozesses mit Akteuren der Reise- und Tourismuswirtschaft geflossen.

„Wir greifen im Aktionsplan, die im Kabinett beschlossenen politischen und strategischen Ziele auf und zeigen erste Maßnahmen in Verantwortung des Wirtschaftsministeriums auf. Dies ist auch eine Einladung an alle Akteure der Reise- und Tourismuswirtschaft daran anzuknüpfen“, erklärt dazu der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung Thomas Bareiß. Man wolle das Reiseland Deutschland für die Zeit nach der Corona-Pandemie gut aufstellen.

Nach Ansicht des Deutschen Tourismusverbandes (DTV) bleibt die nationale Tourismusstrategie allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. „Die versprochene Strategie ist zu einem Aktionsplan geschrumpft. Konkrete Maßnahmen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts Deutschland stärken, sind nicht ausreichend benannt. In dieser für den Tourismus existentiellen Phase und nach der mehrjährigen Vorarbeit, in die auch die Branche eingebunden war, braucht es durchschlagende Maßnahmen für einen Neustart der Branche, für Investitionen und Innovationen sowie für eine umwelt- und klimaverträgliche Entwicklung des Tourismus“, macht DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz deutlich.

Bundestag und Bundesregierung seien über den Wahltag hinaus gefordert, eine zukunftsweisende Strategie vorzulegen und mit konkreten Maßnahmen für verbesserte Rahmenbedingungen für den Deutschlandtourismus zu sorgen.