Wolfgang Steinbrück, BDO-Präsident
Wolfgang Steinbrück, BDO-Präsident (Foto: BDO)

Nach der Einführung der roten, gelben und grünen Umweltplakette diskutiert die Politik zurzeit über die Einführung einer blauen Plakette. Diesen blauen Sticker sollen nur Fahrzeuge bekommen, die die Schadstoffnorm Euro 6 erfüllen, aber keine Busse mit Euro 5 und EEV oder mit nachgerüsteten Abgasfiltern. 

Wann die Regelung starten soll, ist derzeit noch unklar. Die Rede ist von 2017. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (BDO) reagierte in einer Pressemitteilung mit Kritik auf den Vorstoß der Umweltminister aus den Bund und Ländern, die blaue Plakette einführen zu wollen, weil damit die Investitionen der privaten Busunternehmen für die umweltfreundliche Hochrüstung von Euro 5 (plus EEV oder plus Abgasfilter) zunichte gemacht werden würden.

Denn, wenn nur Euro 6-Busse eine blaue Plakette bekommen und nur diese in die Städte einfahren dürften, wären 81 Prozent der privaten Busse aus den Städten ausgesperrt. Der Gesamtbestand aller Euro 6-Busse in Deutschland beträgt laut Kraftfahrzeugbundesamt (KBA) 14 Prozent, bei den Privaten sind es 19 Prozent.
Wolfgang Steinbrück, Präsident des BDO, sagte: „Es kann nicht sein, dass ein Bus der Eurostufe 5 mit SCR-Nachbehandlung die Stickstoffoxide herausfiltert und trotzdem keine blaue Plakette bekommen würde“, sagte Steinbrück. „In Kauf und Nachrüstung von Euro-6-Bussen sind erhebliche Mittel der Privatwirtschaft geflossen und nun stehen die Unternehmen mit leeren Händen da.“