Blick über das Atomium auf die Stadt Brüssel
Blick über das Atomium auf die Stadt Brüssel

Brüssel: Vor den Schulen stehen Polizisten, die Hand an schussbereiten Pistolen. Soldaten mit Maschinengewehren im Anschlag patrouillieren auf den Bahnsteigen der Metro. Am fünften Tag der höchsten Terror-Warnstufe findet das öffentliche Leben in der Stadt mit neuen Vorzeichen statt.

Der Linienbusbetreiber De Lijn versprach seinen Chauffeuren einen sogenannten Bibberbonus von 50 Euro für jeden Tag, an dem sie vom Umland in die terrorgefährdete Hauptstadt zu fahren wagten.

Noch bis Montag soll die höchste Terror-Warnstufe vorläufig gelten. Außenminister Didier Reynders sagte, die Behörden fürchteten Anschläge wie in Paris mit „schweren Waffen“  und Bomben. Etwa zehn Verdächtige würden gesucht. Bisher konzentrierte sich die Fahndung auf Salah Abdeslam, der nach den Attentaten von Paris nach Belgien zurückgekehrt sein soll. Auch er war noch flüchtig, als die Schulen in Brüssel am Mittwoch wieder öffneten.

Viele Terrorverdächtige und Syrien-Kämpfer haben Verbindungen in die Brüsseler Gemeinde Molenbeek. Dies und die folgenreiche Reaktion der Regierung auf eine angeblich konkrete Terrorgefahr in der Hauptstadt haben eine breite Debatte über den richtigen Umgang mit radikalen Islamisten in Belgien angefacht - lokal, national und international.