Gleichzeitig kritisiert man die aktuellen Entwicklungen und befürchtet, dass diese Fehlsteuerungen bei der bevorstehenden Umstellung auf neue Antriebstechnologien nach sich ziehen könnten.

Ökologisch und ökonomisch sinnvoll könne die in der Clean Vehicles Directive (CVD) von der EU für 2025 beziehungsweise 2030 geforderte Anzahl sauberer Busse bei Neuanschaffungen nur über eine nationale Quote erreicht werden. „Die bislang vorgesehene Umsetzung in jedem einzelnen Beschaffungsvorgang würde hingegen ein Übermaß an Kosten und Bürokratie nach sich ziehen – und damit die weitere ökologische Transformation im Verkehrssektor behindern“, erklärt der BDO. Der Ausschuss regt daher an, dringend die 10. Bundesimmissionsschutzverordnung zu ändern. Denn mit dieser werde derzeit, nach Ansicht des Verbands, die Nutzbarmachung von synthetischen Kraftstoffen für die Erfüllung der CVD-Vorgaben verhindert, obwohl dies auf europäischer Ebene ausdrücklich vorgesehen sei.

Insbesondere im ländlichen Raum sei es aufgrund der begrenzten Reichweiten batterieelektrischer Antriebe im Bussektor absolut notwendig, auch Alternativen zum E-Bus bei der Umstellung auf saubere Fahrzeuge zu ermöglichen. In Deutschland werde dies aktuell aber verpasst. Der BDO-Technikausschuss macht außerdem deutlich, dass neue Vorgaben in den kommenden Jahren enorm hohe Investitionskosten in den Unternehmen aufwerfen werden. Die Geltungsdauer der Genehmigung für den Linienverkehr (§ 16 Abs. 2 PBefG) müsse daher auf 15 Jahre heraufgesetzt werden, damit diese überhaupt getragen und refinanziert werden können.

„Die Busbranche steht von jeher für umweltfreundliche Mobilität und bekennt sich ausdrücklich zur Antriebswende. Bei den bevorstehenden Umwälzungen ist es aber dringend geboten, dass wir mit technischem Sachverstand und einem Höchstmaß an Effizienz vorgehen. In Hinblick auf die nationale Umsetzung der CVD droht dies leider nicht der Fall zu sein. Wir sehen hier derzeit konkrete Hürden, die einer klugen Veränderung im Bussektor im Weg stehen. Diese müssen schnell abgebaut werden. Die bevorstehende Antriebswende im Bussektor ist eine Jahrhundertaufgabe für die Branche. Unnötige Fehlentwicklungen können wir uns dabei einfach nicht leisten“, teilt der Vorsitzende des BDO-Ausschusses für Technik, Sicherheit und Umwelt, Rainer Mühlhause, zu den Forderungen des Verbandsgremiums mit.