Bad Gögging besitzt dieses bereits seit 1919, also seit über 100 Jahren, was 2019 mit einem großen Jubiläumsjahr gefeiert wurde. Drei Jahre später wird erneut gejubelt, Bad Gögging hat die Rezertifizierung abgeschlossen und sich den Titel eines zertifizierten „Heilbades“ erfolgreich bestätigen lassen.

Dabei ist das Prädikat „Heilbad“ keine Selbstverständlichkeit und auch kein Selbstläufer. Alle zehn Jahre müssen sich Heilbäder und Kurorte einem Überprüfungsverfahren unterziehen und nachweisen, dass sie den gesetzten Standards und Anforderungen des Prädikats gerecht werden. Heilbad zu sein ist also nicht nur eine Auszeichnung, sondern zugleich eine Herausforderung. Grundvoraussetzung ist das Vorkommen natürlicher ortsgebundener Heilmittel. Bad Gögging kann hier gleich drei vorweisen: Naturmoor, Schwefelwasser und Mineral-Thermalwasser. Das alleine genügt aber noch lange nicht. Neben artgemäßer medizinisch/therapeutischer Einrichtungen zur Abgabe von Kur- und Heilmitteln sind unter anderem kurgemäße Unterkünfte wie Kurkliniken und -hotels, ein Freizeit- und Erholungsprogramm mit Veranstaltungen, Gesundheitsbildung, ausgedehnte Kurpark- und Grünanlagen und viele weitere Anforderungen notwendig. Der Überprüfungsprozess für das Prädikat Heilbad nimmt dabei mindestens ein Jahr in Anspruch, da ortshygienische Verhältnisse von Luft, Boden und Wasser, sowie die Verkehrsdichte mittels Aufzeichnungen und Messungen vorzulegen sind und diese wissenschaftlich begutachtet werden müssen.

Die wesentlichen Qualitätsstandards für Heilbäder und Kurorte richten sich nach den Begriffsbestimmungen des Deutschen Heilbäderverbandes. Mit der Rezertifizierung und dem Nachweis aller Aspekte steht die Qualität des Gesundheitsortes im Vordergrund. Die Erfüllung aller Kriterien durch Bad Gögging hat das Bayerische Innenministerium nun offiziell mit der Bestätigung des Prädikates „Heilbad“ anerkannt.