Der Vorverkauf für das bereits abgesegnete 365-Euro-Jahresticket soll im Frühsommer 2022 starten, heißt es in der Antwort des Verkehrsministeriums auf eine gemeinsame Anfrage der Grünen- und der CDU-Fraktion. Auf das Konzept hatte sich die Landesregierung bereits im Zuge des Etatentwurfs für 2022 geeinigt. Nach früheren Angaben des Ministeriums ist es die erste landesweit gültige Zeitkarte für Schüler, Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende in Deutschland.
Das Ticket soll gültig sein für junge Menschen bis zum 22. Geburtstag sowie für Studierende, Azubis und Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr, solange sie nicht älter als 27 Jahre sind. Da es zum 01. September eingeführt wird, gilt es auch in den letzten eineinhalb Ferienwochen oder dem letzten Monat der Semesterferien. Für Studierende soll der Solidarbeitrag für die Semestertickets beim Kauf einer Jahreskarte angerechnet werden.
Mit dem Angebot soll vor allem der öffentliche Nahverkehr beworben werden. „Die Landesregierung geht dabei auch davon aus, dass vor allem auch Jugendliche, die heute noch nicht im Besitz eines Abos sind, künftig das Jugendticket kaufen werden“, heißt es im Schreiben des Ministeriums. Das Verkehrsministerium hofft zudem, die Nachfrage in dieser Altersgruppe um bis zu 15 Prozent zu steigern.
Die Kosten für das 365-Jahresticket summieren sich laut Ministerium auf rund 140 Millionen Euro pro Jahr. Im Haushalt des kommenden Jahres sind 27 Millionen Euro vorgesehen, für die folgenden Jahre sind jeweils 100 Millionen Euro in der mittelfristigen Finanzplanung enthalten. Das Land wird die anfallenden Kosten mit 70 Prozent fördern – die verbleibenden 30 Prozent müssen von den Stadt- und Landkreisen als Eigenanteil aufgebracht werden. Unklar ist laut Ministerium noch, wie viele Verkehrsverbünde das Ticket zum Start anbieten werden.
Grünen-Fraktionschef Andreas Schwarz bezeichnete das Angebot, um das wegen der hohen Kosten viele Jahre lang hart gerungen worden war, als „kleine Mobilitätsrevolution“. Der Fraktionschef des Koalitionspartners CDU, Manuel Hagel, kündigte an, das Angebot werde nach einem Jahr evaluiert. „Wenn nötig, steuern wir dann nach“, sagte er.