Das Jahr 1973 markierte nicht nur den Beginn einer neuen Ära für die Familie Auwärter, sondern auch den Startpunkt für eine außergewöhnliche Karriere von Konrad Auwärter. Unter seiner Leitung und dem sukzessiven Ausbau erwies sich das Pilstinger Neoplan-Werk als ein bedeutender Produktions-Standort, der durch sein ungewöhnlich schnelles Wachstum beeindruckte. Von zuerst rund 120 Mit-arbeitern wuchs die Belegschaft rasch auf 600 an. Konrad Auwärter bewies dabei nicht nur eine „glückliche Hand“ in der Standort-Leitung, sondern auch großes persönliches Engagement, vorbildliche Führung und Mitarbeitermotivation. Die eher familiäre Unternehmenskultur, geprägt von einem starken "Wir-Gefühl", machte das Neoplan-Werk zu einem Anziehungspunkt für Besucher und Kunden aus aller Welt. Omnibusse „Made in Pilsting“, allen voran der Reisebus „Jetliner“, der ebenfalls vor 50 Jahren Premiere feiern durfte, sowie eine ganze Reihe von internationalen Export-Großaufträgen, haben die niederbayerische Marktgemeinde in aller Welt bekanntgemacht. Am Ende verließen 4.050 Exemplare des beliebten Allrounders die Werkshallen.
Konrad Auwärter legte dabei immer besonderen Wert auf das Ausbildungswesen und unterstützte die Ausbildung von Facharbeiternachwuchs sowie kaufmännischen Berufen. Etwa 600 Auszubildende haben über die Jahre ihre Lehre im Werk absolviert, wobei die Hälfte von ihnen im Anschluss einen dauerhaften Arbeitsplatz fand - eine Zusage, die allen bei Lehrbeginn garantiert wurde.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit engagieren sich Konrad Auwärter und seine Frau Christa tatkräftig in der niederbayerischen Marktgemeinde. Die aus dem Schwäbischen stammende Familie betrachten sie als die wichtigste Einheit unserer Gesellschaft und legen großen Wert auf den harmonischen Dreiklang von Familie, Beruf und bürgerlichem Engagement. Ihr Credo, „wer gestalten will, muss sich engagieren", spiegelt sich in ihrem Einsatz für das Ehrenamt und das Gemeinwohl wider. Konrad Auwärters privates Auftreten geht von der Überzeugung aus, dass es uns allen besser geht, wenn wir uns gegenseitig helfen. Er ist bereit, Verantwortung zu übernehmen und engagierte sich während seiner beruflich aktiven Zeit in der Kommunalpolitik und in selbstverwaltende Organisationen, wie Verbände, Krankenkassen, Vereinen u.v.m.
Fünf Jahre "Automobilpark Auwärter"
Der Automobilpark Auwärter im Jahr 2020 anlässlich des 80. Geburtstags von K. Auwärter. Foto: Wagner
Nach dem Verkauf der Gottlob Auwärter GmbH & Co. KG und der Schließung des Neoplan-Werkes widmete er sich der Auwärter-Familiengeschichte, die er für die Nachwelt aufzeigen und erhalten möchte. In der lebendigen Omnibus-Oldtimerszene ist er seit Jahren omnipräsent und ein vielgefragter Ansprechpartner, der sich auch gerne für Zukunftsthemen engagiert – wie neuerlich die Einführung von klimaneutralen, synthetischen Kraftstoffen für historische Fahrzeuge. Als Mäzen der Omnibus-Oldtimerszene hat er mit der Interessengemeinschaft Historische Omnibusse ein internationales Netzwerk von Liebhabern nostalgischer Omnibusse initiiert, und als Zeitzeuge ist es ihm eine Herzenssache, sein Wissen und seine Erfahrung an die jüngere Generation weiterzugeben. Konrad Auwärter ist seit nunmehr fünf Jahren auch Eigentümer und Betreiber einer außergewöhnlichen automobilen Anlage namens "Automobilpark Auwärter", die allein schon rein optisch alle Blicke auf sich zieht. Am Standort seiner früheren unternehmerischen Wirkungsstätte hat er die Lebensleistung von Firmengründer Gottlob Auwärter und seiner Nachfolger dokumentiert und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Anhand zahlreicher Exponate möchte er außerdem einen Beitrag leisten, die Tradition des Karosserie- und Fahrzeugbaus zu pflegen und weiterzugeben.
Der Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 3. Dezember 2023, an dem der Automobil-Park für Freunde und Öffentlichkeit geöffnet ist, steht unter dem Motto „50 Jahre Familie Konrad Auwärter in Pilsting“ und wird mit einer Sonderausstellung über den Neoplan Jetliner gekrönt.