Die Nachricht, dass die 2008 gegründete Hotelgruppe Insolvenz beantragt habe, kam überraschend am Montagabend und ging aus Berichten verschiedener Medien wie dem NDR oder der Süddeutschen Zeitung hervor. Das Unternehmen mit Sitz in Rostock teilte mit, dass mehrere Faktoren zu der wirtschaftlichen Schieflage beigetragen hätten. Unter anderem hätten die gestiegenen Energiepreise und die hohe Inflation zu einer allgemeinen Kaufzurückhaltung der Gäste geführt und damit erhebliche Umsatzeinbußen zur Folge gehabt. Auch Investitionsentscheidungen, die Arcona während der Pandemie getroffen habe, sowie die rasche Expansion des Unternehmens hätten zu den finanziellen Problemen beigetragen, da sie auf unvorhergesehene externe Faktoren – wie die oben genannten –  stießen.

Ein weiterer negativer Einflussfaktor sei es gewesen, dass die österreichischen Betriebe von den staatlichen Maßnahmen zur Unterstützung während der Coronapandemie nicht in dem Maße profitieren konnten, wie es für die Bewältigung der dortigen wirtschaftlichen Herausforderungen notwendig gewesen wäre. Die laufende Umstrukturierung des Unternehmens, die als Reaktion auf die Pandemie gestartet wurde, habe sich darüber hinaus als deutlich langwieriger als ursprünglich geplant gestaltet.

Trotz dieser schwierigen Umstände betont das Unternehmen, dass die Implementierung der neuen Unternehmens-DNA erfolgreich verlaufen sei und eine solide Basis für die Zukunft darstelle. Die getroffenen Maßnahmen zur Umstrukturierung dienten nach wie vor als notwendige Investition in die Zukunft und würden die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig stärken.

Die Entscheidung für die Insolvenz in Eigenverwaltung sei auch deshalb getroffen worden, um die Arbeitsplätze im Unternehmen zu sichern und Chancen für einen Neuanfang zu schaffen. Ziel sei es nun, das Unternehmen zu erhalten, finanziell zu stabilisieren und wieder auf Kurs zu bringen. Die Gehälter der 500 betroffenen Mitarbeiter seien bis Ende Januar durch das sogenannte Insolvenzausfallgeld gesichert.

Die Arcona Hotelgruppe betreibt unter anderem Hotels auf Rügen, Sylt oder in Eisenach. Die ausländischen Betriebe – beispielsweise im österreichischen Kitzbühel oder auf Mallorca – sind von der Insolvenz in Eigenregie nicht betroffen. Das Hotelprojekt in Hinterstoder/Oberösterreich wurde bereits vor einigen Tagen vom Eigentümer der Immobilie übernommen.