Gleichzeitig fordert der Verband die Bund-Länder-Arbeitsgruppe auf, die in dieser Woche zur Erarbeitung einer bundesweiten Öffnungsstrategie tagen wird, dieses in ihre Öffnungsstrategie mit einzubeziehen.
„Seit drei Monaten befinden sich die Akteure im Deutschlandtourismus im kompletten Lockdown. Trotz versprochener umfassender Hilfsmaßnahmen ist der Tourismus als Wirtschaftsmotor Deutschlands in Gefahr. Die drei Millionen Beschäftigten im Deutschlandtourismus brauchen jetzt Perspektiven und auch Zuversicht. Der DTV unterstützt das Ziel, die Infektionszahlen wieder dauerhaft bundesweit unter eine 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner zu senken, um Öffnungsperspektiven für den Tourismus zu ermöglichen. Wir verbinden dies mit der Forderung, dass die zugesagten umfangreichen Hilfen schnell bei allen Betroffenen ankommen. Die zögerliche Umsetzungsgeschwindigkeit der Hilfsmaßnahmen ist für die Branche katastrophal. Viele Betriebe und touristischen Akteure sind akut in ihrer Existenz bedroht“, mahnt DTV-Präsident Reinhard Meyer an.
Der DTV spricht sich in seiner Öffnungsstrategie für eine dreistufige Ampel aus, die konkrete Maßnahmen für sicheres Reisen entlang der touristischen Reisekette unterhalb einer bundesweiten 7-Tagesinzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner wie folgt beschreibt:
- In der Stufe Grün bei einer Inzidenz bis maximal 35 ist Tourismus in allen Bereichen unter Beachtung der strengen Regeln möglich.
- In der Stufe Gelb oberhalb einer Inzidenz von 35 sind spezifische Auflagen verpflichtend vorgesehen.
- In der Stufe Rot über 50 müssen Zielgebiete ihre touristischen Angebote schließen.
Durch die vier Säulen 1. Impfen, 2. Testen, 3. Nachverfolgen, 4. Schutz- und Hygienemaßnahmen soll dieses Ampelmodell ergänzt werden. Je weiter die Impfung voranschreitet, je mehr Testmöglichkeiten zum Einsatz kommen und je besser die Kontaktnachverfolgung funktioniert, desto eher werde es möglich sein, Tourismus wieder zu ermöglichen, macht der DTV deutlich. Deshalb müssten die Inzidenzwerte der Ampel ständig überprüft und angepasst werden.
„Ein weiteres Hin und Her von Öffnung und Schließung – einen Jojo-Effekt sozusagen – verkraftet die Branche nicht. Bei der Öffnung sind alle touristischen Betriebe und Angebote einzubeziehen. An oberster Stelle steht die Gesundheit. Die Anstrengungen der Branche für sicheres Reisen sind bereits mustergültig. Entlang der gesamten Reisekette wurden Innovationen und Investitionen in Schutz- und Hygienemaßnahmen getätigt und umgesetzt. Wir sind der festen Überzeugung, dass unsere Strategie eine realistische Grundlage für einen bundesweit geordneten und koordinierten Neustart des Deutschlandtourismus bietet. Bund und Länder sind nun gefordert, ihrer Verantwortung für einen ganzen Wirtschaftszweig nachzukommen und im Dialog mit der Branche für eine sichere und gerechte Öffnungsstrategie des Deutschlandtourismus zu sorgen“, erklärt Reinhard Meyer weiter.
>> Strategiepapier „Sicheres Reisen im Deutschlandtourismus. Perspektiven für einen bundesweit einheitlichen Neustart“ (.pdf)