Die Emissionen schnell zu senken, müsse das Ziel sein. Hierfür wäre es nach Angaben des Verbands Mitteldeutscher Omnibusunternehmer (MDO) der einfachste Weg, den Pkw-Verkehr zum ÖPNV umzulenken. Schließlich stoßen, nach Angaben des Verbands, Pkw 70 Prozent der Emissionen im Verkehr aus, der Bus aber nur zwei Prozent. Der ÖPNV müsse dafür aber in der Fläche massiv ausgebaut werden.

Die Nahverkehrspläne und die Investitionsförderungen müssten an die neuen Herausforderungen – unter anderem stünden die Unternehmen im harten internationalen Wettbewerb – angepasst werden, wenn alternative Energien flächendeckend zum Einsatz kommen sollen. Nur so könnten die Unternehmen die hohen Mehrkosten in ihre Wirtschaftspläne aufnehmen. Den rechtlichen Rahmen dafür biete die neue Clean Vehicle Richtlinie der EU.

„Unsere Unternehmen haben einen reichen Erfahrungsschatz mit verschiedenen alternativen Antrieben. Darauf kann man aufbauen“, machte MDO-Vorsitzender Mario König deutlich. In Thüringen ist er selbst beispielsweise seit drei Jahren Betreiber der bisher einzigen E-Busse. „Wenn wir über alternative Busantriebe sprechen, geht es vorrangig um Probleme der Speicherung und Verteilung der regenerativ erzeugten Energie. Das ist die große Herausforderung. Der alternative Antrieb im Bus ist machbar. Wir können alles verwenden, egal ob Biogas, Strom, flüssige biogene Kraftstoffe. Auch Wasserstoff kann dabei eine gute Lösung sein“, so König weiter. Allerdings müsse alles langfristig finanziell tragfähig und nachhaltig sein. Für die Unternehmer stehe die Wirtschaftlichkeit und Praxistauglichkeit an oberster Stelle.

Der öffentliche Nahverkehr in Thüringen wird nach Angaben des MDO mit circa 2.000 Omnibussen und zahlreichen Kleinbussen betrieben. Die  meisten davon noch konventionell mit Diesel. Jedoch sei dem Diesel inzwischen ein hoher Anteil an Biokraftstoffen beigemischt. Über einen elektrischen Antrieb verfügen lediglich zwei Thüringer Busse, von der ehemals zweistelligen Flotte an Erdgasbussen in Thüringen würden nur noch einzelne Fahrzeuge verkehren.