Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) beteiligt sich mit zwei Kundgebungen und einem Buskorso in Stuttgart. Tenor in Stuttgart: „Wir wollen rollen!“ „Die Busbranche – sowohl im ÖPNV als auch in der Touristik – ist von den Auswirkungen der Coronakrise stark betroffen“, betont WBO-Geschäftsführer Witgar Weber. „Wir freuen uns daher sehr über die Entscheidung, dass Baden-Württemberg als bislang erstes und einziges Bundesland eine Corona-Soforthilfe von 200 Millionen Euro für den ÖPNV und 40 Millionen Euro ausschließlich für die Bustouristik bereitstellt.“ Nun gehe es darum, wann und wie die Soforthilfe ausgezahlt werde. „Für die privaten Busunternehmen geht es um das Überleben.“

Los geht es am 27. Mai um 11.30 Uhr auf dem Stuttgarter Karlsplatz mit einer halbstündigen Kundgebung zum „Rettungsschirm Bustouristik“. Wichtig für den WBO ist die Aufhebung des Busreiseverbotes, das nach Auffassung des Verbandes einem Berufsverbot gleichkommt. Verkehrsminister Winfried Hermann wird um 12.30 Uhr zum „Rettungsschirm ÖPNV“ reden, ebenfalls auf dem Karlsplatz.

 

  • Was: Aktionstag der Busbranche
  • Wo: Karlsplatz in Stuttgart
  • Wann: Mittwoch, 27. Mai 2020 von 11:30 bis ca. 13 Uhr
  • 30 Uhr: Kundgebung zur Bustouristik
  • 30 Uhr: Kundgebung zum ÖPNV

Flankiert werden die beiden Kundgebungen durch einen Buskorso von 150 Bussen der WBO-Mitglieder aus dem ganzen Land. Dieser führt vom Sammelplatz Cannstatter Wasen über König-Karl-Brücke, Berger Tunnel; an der Cannstatter Straße ist eine Runde im Innenstadtring genehmigt. An der Planie gibt es einen Abstecher zum Karlsplatz, wo die Kundgebungen stattfinden und die Teilnehmer Spalier stehen, um die Busse zu grüßen. Das Zeitfenster hierfür liegt zwischen 12 und 12.15 Uhr.

Große Bus-Demo in Kiel

Schleswig-Holsteins Reisebusunternehmen werden am morgigen Mittwochvormittag ab 11.00 Uhr auf die prekäre Lage der Branche mit einer Bus-Demo in Kiel aufmerksam machen und als Höhepunkt um 11.55 Uhr, also 5 vor 12 Uhr, dem Verkehrs- und Tourismusminister Herrn Dr. Buchholz vor dem Landeshaus die Forderungen der Reisebusunternehmen überreichen. Das Forderungsschreiben finden Sie vorab beigefügt zur Kenntnisnahme.

Treffpunkt für die Demo sind die Parkflächen am Schwedenkai (Bollhörnkai 1), wo sich um 11.00 Uhr der Bus-Korso in Bewegung setzt. Die Route verläuft von dort aus über Kaistraße, Wall, Düsternbrooker Weg, Kiellinie, Mercatorstraße, Holtenauerstraße, Knooper Weg, Exerzierplatz, Ziegelteich, Stresemannplatz und wieder Kaistraße, Wall und Düsternbrooker Weg bis zum Landeshaus, wo durch Vorsitzenden und Geschäftsführer des Verbandes die Forderung übergeben wird. An der Bus-Demo in Kiel werden ca. 80 Reisebusse teilnehmen.

„Unsere Reisebusunternehmen stehen seit Mitte März völlig ohne Einnahmen da, weil alle Busreisen sowie Vereins- und Klassenfahrten komplett verboten worden sind. Ohne staatliche Unterstützung in Form von nicht rückzahlbaren Nothilfen für die nächsten Monate sowie zinslose Darlehen werden nach einer aktuellen Umfrage des Verbandes 85% der Reisebusunternehmen diesen Sommer wirtschaftlich nicht überleben. Darum brauchen wir genau jetzt ebenso spürbare wie wirksame Hilfe durch die Landesregierung. Wie systemrelevant und alternativlos die Reisebusse tatsächlich sind, zeigt sich nicht nur beim Schülerverkehr im ländlichen Raum und beim Schienenersatzverkehr, sondern ebenso beim Kreuzfahrttourismus und bei Vereins- und Klassenfahrten. Sollten die Busunternehmen und mit ihnen die Reisebusse vom Markt verschwinden, wird es auch diese besonderen Beförderungsleistungen künftig nicht mehr geben“, so OVN-Vorsitzender Klaus Schmidt.

Schmidt weiter: „Es ist auch überhaupt nicht nachvollziehbar, warum ausgerechnet der nachweislich klimafreundlichste „Verkehrsträger Reisebus“ faktisch unerfüllbare Auflagen zu Abstandsregeln erhält, während in Ferienflieger, Fernlinienbus oder Bahn alle Passagiere dicht beieinandersitzen dürfen, obwohl dort, anders als bei einer geschlossenen Reisegruppe im Reisebus, die Kontaktpersonen so gut wie gar nicht nachvollzogen werden können. Im Ergebnis steuert der Reisende statt mit dem Reisebus sein Urlaubsziel nun eben mit einer Reisekette aus Bahn, Fernlinienbus und ÖPNV an, was die Infektionsgefahr jedenfalls nicht mindert. Diese sachlich durch nichts gerechtfertigte Ungleichbehandlung zulasten des Reisebusses muss aufhören!“