Gestern fand in Stuttgart die 43. Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Buskomfort (GBK) im Rahmen der Urlaubsmesse CMT statt. Auf der Agenda standen neben einer neuen Gebührenordnung die Wahl von Silke Becker, Geschäftsführerin der Horst Becker Touristik GmbH, als Mitglied im Vorstand sowie die Internetplattform Bus1.de.

Die GBK-Mitglieder verabschiedeten die neue Gebührenordnung ohne großes Tamtam – keine Gegenstimmen, allerdings bei drei Enthaltungen.

Die neue Gebührenordnung basiert auf einem linearen System: Zum Grundbeitrag in Höhe von 600 Euro kommen 140 Euro für jedes klassifizierte Fahrzeug dazu. Ab einer Klassifizierung von 15 Reisebussen steigt der Zusatzgebühr nicht. Kleine Unternehmen erhalten laut GBK von der gezahlten Verleihungsgebühr am Ende des Jahres 70 beziehungsweise 140 Euro zurück. Die Neugestaltung der Gebührenordnung sei notwendig geworden, weil in den vergangenen Jahren erstens die Zahl der Mitglieder zurückgegangen sei (2016: 462; 2017: 453) und zweitens immer weniger Reisebusse klassifiziert wurden (2016: 1006; 2017: 970). Bisher war die sogenannte Verleihungsgebühr in einem vierstufen System festgelegt, doch die Abstände zwischen den Gebührenstufen war zu groß. Dies habe nach Auffassung von GBK-Geschäftsführer Martin Becker bisher Busunternehmer davon abgehalten, zusätzliche Reisebusse zu klassifizieren. Ziel sei es jetzt mit der Neugestaltung, Busunternehmer dazu zu animieren in Zukunft mehr Fahrzeuge klassifizieren zu lassen – „ohne unverhältnismäßige Sprünge“, sagte GBK-Vorsitzender Hermann Meyering. Außerdem will man damit auch Betriebe mit kleinem Fuhrpark gewinnen.

Auf der Tagesordnung stand zudem die Wahl von Silke Becker, Geschäftsführerin der Horst Becker Touristik GmbH im saarländischen Spiesen-Elversberg, in den Vorstand. Sie kandidierte erneut für das Amt, in das sie erstmals 2015 gewählt wurde, und wurde einstimmig wiedergewählt. Des Weiteren präsentierten Joerg Martin von der Ideenfabrik – er ist auch derjenige, der die Plattform Bus1.de betreut – gemeinsam mit Hermann Meyering die bisherigen Ergebnisse der sogenannten „Mehrwertplattform“, die Anfang vergangenen Jahres vorgestellt wurde und die eigentlich hätte längst online gehen sollen. Stand heute: Die Plattform befindet sich immer noch in der Testphase. Man müsse an dieser Stelle dicke Bretter bohren, sagte Meyering. Die praktische Umsetzung von Inhalten und großen Datensätzen sei nicht einfach. Es fehlen vor allem Inhalte. Bisher seien rund 12.000 Datensätze erfasst worden. Wann die Internetplattform nun online gehen soll, ist ungewiss. Dazu wollte sich Meyering nicht äußern. Er hat aber zugegeben, dass sich die GBK zu Beginn dieses überdimensionalen Projekts, was den zeitlichen Rahmen angeht, verschätzt habe. Denn ursprünglich sollte eine erste Version von Bus1.de im Frühjahr 2017 online gehen.