Von den zahlreichen Projekten, die in den letzten Monaten verwirklicht wurden, stechen zwei besonders hervor: die neue Lagerhalle mit einer Fläche von 10.000 m2, die mit den modernsten Logistiksystemen und -lösungen ausgestattet ist, und der "Charging Park"– eine einzigartige Ladestation für batteriebetriebene Fahrzeuge.

Offiziell präsentiert wurden die zwei neusten Investitionen von Solaris erstmals Ende September. Zu der Eröffnung wurden Vertreter von Kommunalbehörden und Medien eingeladen. Sowohl die neue Lagerhalle als auch der Charging Park wurden direkt auf dem Werksgelände in Bolechowo bei Posen, wo sich der Hauptsitz des Unternehmens befindet, errichtet. Hier wurde 2015 bereits ein modernes Verwaltungsgebäude für rund 11 Mio. Euro errichtet.

„Als einem der größten Arbeitgeber in der Region liegt uns eine kontinuierliche Verbesserung und Optimierung von Lösungen in unserem Werk besonders am Herzen. Unser Ziel ist es, das Potenzial des Unternehmens wirksam zu stärken und auf die sich schnell verändernden Marktbedürfnisse angemessen zu reagieren. Deshalb investieren wir ununterbrochen in die technologische Entwicklung unserer Produkte und die Verbesserung unserer Produktionsverfahren sowie in neue Technologien, die einen Beitrag zur Verbesserung der Qualität der Arbeitsplätze und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Unternehmens leisten“, sagte Dr. Ing. Dariusz Michalak, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Solaris Bus & Coach, zuständig für Forschung &Entwicklung, Qualitätssicherung und Beschaffung.

Neue Lagerhalle: Schlüsselrolle in der Lieferkette

Die neu errichetete Lagerhalle hat eine Fläche von 10.000 m2. Sie wurde in unmittelbarer Nähe des Produktionswerks von Solaris mit einer Kapazität von über 1.300 Bussen jährlich gebaut und ist mit diesem durch Straßen- und Versorgungsinfrastruktur verbunden. Die neue Lagereinrichtung spielt eine Schlüsselrolle in der Lieferkette von Teilen und Komponenten für die Produktion von Bussen und Oberleitungsbussen von Solaris. Die Halle ist mit einer modernen mehrstöckigen Lagerbühne mit einer automatischen Förderstrecke ausgestattet. Nahezu 25 Prozent der gesamten Lagerfläche wurden für Büro- und Sozialräume vorgesehen. Im gesamten Gebäude wurden fortschrittliche Rauchmeldesysteme installiert, und die in der neuen Lagerhalle eingesetzten Anlagen wurden mit speziellen Schallschutzplatten versehen, um den durch den täglichen Betrieb entstehenden Lärm zu dämmen.

Das Dach des neuen Lagers wurde verstärkt und darauf wurden 572 photovoltaische Zellen mit einer Gesamtleistung von 260 kW Spitenleistung installiert. Darüber hinaus wurden auf dem Gelände Ladestationen mit einer Leistung von 80 kWp errichtet.

Geplant ist außerdem die Nachrüstung u. a. der Abnahmehalle und der neuen Servicewerkstatt mit Photovoltaikanlagen, sowie die Installation von Solarzellen auf den Parkplatzüberdachungen.

"Charging Park": erstmals bidirektionales Laden von E-Bussen

Der neue "Charging Park" ist eine innovative Stromtankstelle mit mehreren Stellplätzen für batteriebetriebene Fahrzeuge: E-Busse, Wasserstoffbusse und Oberleitungsbusse. Die Investition in einen eigenen Ladepark, d. h. einen zentralen Ort für die Ladung von Elektrobussen, ist ein natürlicher Schritt in der dynamischen Entwicklung des emissionsfreien Solaris-Angebots. Der Ladepark entstand, um unseren Kunden neuartige Lösungen für die Ladung von Solaris-Bussen präsentieren zu können. Er hat aber auch eine zweite besonders wichtige Funktion. Darin werden neue Technologien und Funktionalitäten in Bezug auf Lade- und Entladevorgänge bei hergestellten batteriebetriebenen Fahrzeugen getestet. Die Stromtankstelle bietet acht Stellplätze: vier unter dem Dach und vier für die Ladung per Stecker, eine Infostation mit einem LCD-Bildschirm und einen Technik-Raum.

Es ist der erste Ladepark in Polen, der die "Vehicle to Grid" (V2G)-Technologie unterstützt, d. h. die Technologie des bidirektionalen Energieflusses zwischen dem Fahrzeug und dem Netz. Mit dieser Technologie können Fahrzeuge flexibel geladen und entladen werden. Dank ihrer Anwendung ist es möglich, Busse für Testzwecke zu entladen und sie als mobile Energiespeicher zu nutzen, was ein wirtschaftlicheres Kostenmanagement oder Einsätze im Katastrophenfall ermöglicht.

Auf der Ladeparkfläche von 5.000 m2 wurden die modernsten Ladesysteme von drei Lieferanten installiert: Medcom, Ekoenergetyka und ABB.

Das erste Ladesystem besteht aus zwei unabhängigen Plug-in-Ladegeräten mit einer Leistung von 150 kW, jedes mit der V2G-Funktionalität. Diese innovative bidirektionale Ladelösung (Laden und Entladen von Bussen) wurde auf dem polnischen Markt zum ersten Mal eingesetzt und ist auch eine der ersten dieser Art in Europa. Die zweite Ladelösung im Charging Park ist ein innovatives Ladegerät mit acht Ladepunkten mit einer Leistung von 150 kW bis 600 kW, mit dem drei Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden können. Derzeit ist das Ladegerät mit Stromabnehmern ausgestattet, die mit allen von Solaris verwendeten Typen von Pantografen kompatibel sind (invertierter Pantograf, konventioneller Pantograf und das Ride&Charge-System). Außerdem verfügt das Ladegerät über drei Lösungen für die Steckerladung. Eine davon ist ein flüssigkeitsgekühlter High Power Charging-(HPC)-Anschluss, der die Ladung mit einer Leistung von bis zu 300 kW ermöglicht. An den beiden anderen Ladeanschlüssen können Busse mit einer Ladeleistung von bis zu 150 kW geladen werden. Das dritte Ladesystem im Charging Park basiert auf einem Ladegerät mit vier Ladepunkten und einer Gesamtleistung von 360 kW, mit dem zwei Busse gleichzeitig mit einer Leistung von bis zu 150 kW geladen werden können bzw. das in naher Zukunft die Ladung eines Busses mit einer Leistung von bis zu 360 kW (nur per Pantograf) ermöglichen wird. Mittels dieses Ladegeräts kann per Stecker (zwei Anschlüsse), über einen konventionellen und einen invertierten Pantografen geladen werden.

Ähnlich wie die Lagerhalle verfügt auch der Ladepark über eine große Photovoltaikanlage, die den Anteil der erneuerbaren Energien am täglichen Energieverbrauch des gesamten Werks erhöhen lassen wird.

Für die Versorgung mit 350 bar Druckwasserstoff setzt Solaris bisher auf flexible und austauschbare Trailerlösungen. Bisher gibt es in Polen noch keine Wasserstofftankstellen, eine der ersten entsteht in Krakau in Zusammenarbeit mit Solaris.