Der Verband hofft, dass die Bustouristik dabei angemessen berücksichtigt wird. In einem Schreiben an den Tourismusbeauftragten der Bundesregierung Thomas Bareiß fordert der GBK-Vorsitzende Hermann Meyering neben zusätzlichen Sofortzahlungen und einer Erhöhung des Kurzarbeitergeldes auf mindestens 80 Prozent für die Mitarbeiter der Busreiseveranstalter auch die Absenkung der Mehrwertsteuer für Busreisen auf sieben Prozent. Sollte für stornierte Reisen eine Gutscheinlösung eingeführt werden, müssten die finanziellen Vorleistungen der Busunternehmer auf jeden Fall insolvenzrechtlich abgesichert werden. „Die Bustouristik ist auf zusätzliche Sofortzahlungen und auf eine langfristige Perspektive angewiesen“, macht Meyering in seinem Schreiben deutlich.

Nachdem bereits das Ostergeschäft zum Totalausfall wurde, sei nun auch der Sommerurlaub mit dem Bus in Frage gestellt. Erste Busreiseveranstalter mussten bereits Insolvenz anmelden, zahlreiche weitere würden bald folgen. „Den Stillstand im Tourismus können 90 Prozent der Betriebe höchstens noch wenige Wochen überleben“, erklärt Hermann Meyering mit Blick auf eine aktuelle Branchenumfrage. „Damit stehen fast 250.000 Arbeitsplätze, die direkt von der Bustouristik abhängig sind, auf dem Spiel.“

Laut Meyering werde die Bustouristik bestenfalls sehr langsam in Fahrt in kommen – selbst wenn die Reisebeschränkungen zeitnah gelockert werden sollten. Denn für einen längeren Zeitraum falle sowohl mit den Senioren die wichtigste Zielgruppe als auch mit Italien eine der zentralen Destinationen der Branche aus. Darüber hinaus müsse man aufgrund der Einkommensverluste breiter Bevölkerungsschichten mit einem Rückgang der Nachfrage nach touristischen Angeboten rechnen, weshalb die Preise für Busreisen in den Keller rutschen würden.